Impfpässe:Die "derzeit wohl heißeste Fälscherware"

Lesezeit: 3 min

08.09.2020, Impfen, Symbolbild, ein Impfpass liegt auf dem Tisch mit zwei Spritzen. 08.09.2020, Impfen Symbolbild Impfpa

Fälscher haben leichtes Spiel: Die Blanko-Hefte gibt es ganz legal im Internet zu bestellen, und besonders fälschungssicher sind sie nicht, räumt die Staatsanwaltschaft ein. Bisher sei das ja auch nie nötig gewesen.

(Foto: MiS/imago)

Gefälschte Impfausweise, die angeblich von Münchner Ärzten ausgestellt wurden: Die Polizei bearbeitet eine "regelrechte Informationsflut von Hinweisen". Und in Telegram-Gruppen wird schon diskutiert, wie sich die Fälschungen in digitale Versionen transferieren lassen.

Von Martin Bernstein

"Lasst euch dieses Gift nicht spritzen", warnen Kriminelle auf ihren Telegram-Kanälen, und sie versprechen gleichzeitig: "Alle Pässe sind 100 % original mit Unterschriften von offiziell staatlich anerkannten Ärzten aus den Impfzentren Düsseldorf, München ...". Mit anderen Worten: Die so feilgebotenen Impfpässe sind gefälscht. Doch sie verheißen Ungeimpften scheinbar problemlosen Eintritt ins Wirtshaus, in Konzerte, in den Urlaub. Die gelben Heftchen sind leicht zu manipulieren und schwer zu kontrollieren. Dennoch haben Münchner Polizisten schon vier gefälschte Impfnachweise entdeckt - die Dunkelziffer dürfte um ein Vielfaches höher sein. Impfpässe werden laut Staatsanwaltschaft München I im Internet als die "derzeit wohl heißeste Fälscherware" beschrieben.

SZ-Plus-Abonnenten lesen auch:
Herbert_Groenemeyer_Magazin
Musik
»Die Selbstzweifel, die uns ausmachen – die hat die Maschine nicht«
Psychische Erkrankungen
Wie sich eine Depression äußern kann
Woman texting on mobile phone while at party; Alkohol Horsthemke
Gesundheit
"Die Leber braucht sehr lange, um zu regenerieren"
Betrug beim Online-Banking
Plötzlich fehlen 143 000 Euro auf dem Konto
Arbeit
Schluss mit dem Kaputtmachen!
Zur SZ-Startseite