Polizei München:Rentner deponiert Goldbarren für Diebe

Die Betrüger haben den Enkeltrick mit der Methode "Falsche Polizisten" kombiniert - und hatten bei einem über 80-jährigen Mann Erfolg.

Eine besonders perfide Masche hat sich eine Bande der Trickbetrüger-Mafia ausgedacht, um betagten Münchnern viel Geld aus der Tasche zu ziehen: Die Anrufer kombinieren den Enkeltrick mit der Methode "Falsche Polizisten". Bei einem über 80-jährigen Münchner hatten sie damit Erfolg. Er überließ den Verbrechern, die er für Mitarbeiter des Landeskriminalamts hielt, Goldbarren im Wert von rund 50 000 Euro.

Am Donnerstag vergangener Woche hatte der Ramersdorfer zunächst einen Anruf einer Frau erhalten, die sich als seine Enkelin ausgab und um mehrere zehntausend Euro bat. Der Münchner lehnte ab. Kurz darauf bekam er einen weiteren Anruf von einem angeblichen Herrn "Meier" vom Landeskriminalamt (LKA)

. Dieser machte den über 80-Jährigen darauf aufmerksam, dass der vorherige Anruf ein Betrugsversuch gewesen sei und nun das Landeskriminalamt mit Hilfe des Opfers die Täter festnehmen wolle. Während des Telefonats mit dem angeblichen Kriminalbeamten verriet der über 80-Jährige, höhere Vermögenswerte in einem Schließfach bei der Bank zu haben. Schließlich fuhr er zu seiner Bank, wobei er ständigen telefonischen Kontakt zum unbekannten Täter hatte. In der Bank entnahm er aus seinem Schließfach Goldbarren, die er in eine Tasche packte. Danach wurde er telefonisch in den Bereich Nordend-/ Bauer-/ Isabella-/ Jakob-Klar- und Gentzstraße in Schwabing dirigiert. Dort stellte er die Tasche mit den Goldbarren an der Straße ab. Erst fünf Tage später rief er beim wirklichen LKA an. Und erfuhr, dass er ein Opfer der Organisierten Kriminalität geworden war.

© SZ vom 12.08.2021 / bm - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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Von Joachim Mölter

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