Noch bevor die Fußball-Europameisterschaft richtig begonnen hat, hat die Münchner Polizei bereits mit Fangruppen zu tun – in diesem Fall mit Schotten, die am Mittwoch rund um den Marienplatz für Unruhe sorgten. Kurz vor 22 Uhr warfen zwei stark alkoholisierte Männer einen Masskrug und einen Stuhl in eine Gruppe Unbeteiligter, berichtet die Polizei. Verletzt wurde zwar niemand, die beiden Tatverdächtigen wurden aber dennoch festgenommen. Wenig später randalierten laut Polizei etwa 50 Fans im Wirtshaus Spöckmeier in der Rosenstraße. Dabei gingen Gläser und Lampen zu Bruch. Die Polizei räumte das Lokal.
An den sechs Tagen, an denen in München EM-Spiele stattfinden, werden rund 2000 Beamte im Einsatz sein. Für alle Polizisten in Bayern gilt während des Turniers eine sogenannte Freizeitbeschränkung: Nur zehn Prozent des Personals darf dienstfrei haben, normal sind um die 20 Prozent.
Von den vier Vorrundenspielen, die in München stattfinden, schätzt die Polizei nur eines als Niedrigrisiko-Spiel ein: Dänemark gegen Serbien am 25. Juni. Die restlichen drei, darunter Deutschland gegen Schottland an diesem Freitag, gelten als Spiele mit mittlerem Risiko. Die Münchner Polizei wird bei diesen Spielen von Kollegen aus den jeweiligen Ländern unterstützt, die Zugang zu den Fangruppen haben.
Bei den Spielen in der zur „Munich Football Arena“ umbenannten Fröttmaninger Arena gilt ein Drohnen- und Modellflugzeug-Verbot in einem Umkreis von gut fünf Kilometern um das Stadion. Für eventuelle Siegesfeiern – traditionell auf der Ludwig- und der Leopoldstraße – hat die Stadt Auflagen erlassen. So sind Glasbehälter, Pyrotechnik, Messer und gefährliche Werkzeuge verboten. Das Verbot gilt eine Stunde vor Anpfiff bis um fünf Uhr früh des Folgetags. Die Polizei hat angekündigt, die Feiern grundsätzlich zu dulden, bei Verstößen aber konsequent einzuschreiten.