Süddeutsche Zeitung

Plänty Sandwiches:Veganes auf die Hand

Viele Sitzplätze, um im Ruhe zu frühstücken, gibt es im Plänty in der Altstadt nicht. Macht aber nichts: Die Sandwiches eignen sich perfekt für eine Brotzeit am Rindermarkt.

Von Jacqueline Lang

Zugegeben, ein klassisches Frühstückscafé ist das Plänty Sandwiches in der Münchner Innenstadt nicht: Es gibt drinnen lediglich zwei Bänke, die von den meisten Kundinnen und Kunden nur zum Warten auf die Bestellung genutzt werden, und vor dem Lokal hat nur eine Mini-Bierbankgarnitur Platz gefunden. Opulent frühstücken ist hier also eher keine Option.

Hinzu kommt, dass die Sandwiches, die, wie der Name des Ladens schon verrät, im Plänty im Fokus stehen, erst von 11 Uhr an angeboten werden. Wem das für ein Frühstück zu spät ist, der muss mit belegten Semmeln und Croissants vorliebnehmen. Wer aber ohnehin gerne zu späterer Stunde frühstückt oder Frühstück und Mittagessen am liebsten gleich kombiniert, für den ist das Plänty am Altheimer Eck die ideale Adresse. Vor allem, wenn er oder sie vegan lebt oder zumindest hin und wieder auf tierische Produkte verzichten kann und will.

Menschen, die gerne nach Vergleichen suchen, würden wohl behaupten, das Plänty sei eine veganisierte Version der US-amerikanischen Sandwich-Kette Subway. Die beiden Betreiber Alexander Mehl und Tina Gumpp, die lange als Bilanzbuchhalter und als Steuerberaterin gearbeitet haben, haben sich mit dem Sandwich-Laden jedoch einen Traum erfüllt. Und ein Angebot geschaffen, das sie so in München bislang vermissten: Einen Ort, wo man sich auf dem Weg ins Büro oder in der Mittagspause schnell etwas Veganes zum Essen holen kann. "Beim Bäcker gab es - wenn überhaupt- nur eine Brezn oder unbelegte Backwaren. Daher haben wir uns entschieden es selbst zu machen", sagen sie.

Was gibt es da und was kostet es?

Die derzeit insgesamt fünf Sandwich-Kreationen spielen im Plänty die Hauptrolle, ein "Summer Special" ist gerade in der Entstehung. Den Sandwiches ist allen gemein, dass sie reichlich belegt sind, garantiert satt machen und - natürlich - alle vegan sind.

Sehr zu empfehlen ist etwa der "Bängkok Crunch" mit würzigem Bio-Sonnenblumen-Hack auf Spinat, Blaukraut-Kimchi, Frühlingszwiebeln in Teriyaki-Sauce, Gurken, einem Jalapeño-Koriander-Minz-Pesto, geröstetem Sesam und einem Cashew-Crunch im klassischen Baguette. Ebenfalls sehr lecker ist der "Dirty Härry" mit veganem Pulled auf Erbsen- und Sonnenblumenprotein-Basis, hausgemachtem Cole-Slaw, glasierten Zwiebeln, einer Jalapeño-Nacho-"Kääse"-Sauce, Tortilla-Chips und einer BBQ-Sauce im Chili-Bun.

Und dann gibt es da noch das "Just Näked" mit gerösteter Paprika auf Olivenpaste, Rucola, Tomaten, Kräuterpesto, veganem Parmesan und Cashewnüssen, den "Uuuhh Cäptain" mit einer veganen Thunfischcreme, Blattspinat, Salat, Gurken, eingelegten Radieschen und Frühlingszwiebeln sowie das "Säxy Caesar" mit mariniertem veganen Hühnchen, veganer Mayonnaise, Salat, Tomaten und veganem Parmesan, wahlweise mit Trüffelöl. Preislich bewegen sich alle Sandwiches zwischen 8,40 und 9,60 Euro. Immer mittwochs gibt es ein Special, was bedeutet, dass eines der Sandwiches an diesem Tag etwas günstiger ist. Diese kommen der Reihe nach dran, so dass man die Möglichkeit hat, jedes einmal vergünstigt zu erhalten.

Wer nicht bis 11 Uhr warten kann, der kann wählen zwischen einer "Vutterbrezn", sprich einer Breze mit veganer Butter, also Margarine (1,80 Euro), einer "Vrischkääsebrezn", einer Brezn mit veganem Frischkäse (2 Euro), oder unterschiedlich belegten Semmeln. Also genau das, was Gumpp und Mehl als vegane Variante in gängigen Bäckereien immer noch so oft vermissen.

Außerdem liegen in der Vitrine zum Beispiel Schokobrownies (3,50 Euro), Bananenkuchen (3,50 Euro) und Bananen-Dinkel-Muffins (3,90 Euro) sowie Croissants (2,20 Euro), wobei der Brownie und der Kuchen noch etwas saftiger hätten sein dürfen.

Die Frage, ob man seinen Cappuccino (klein 3,50 Euro, groß 4,50 Euro) lieber mit Kuh- oder pflanzlicher Milch hätte, stellt sich im Plänty logischerweise nicht: Man bekommt alle Kaffeekreationen mit Hafermilch.

Bei den derzeit warmen Temperaturen empfiehlt sich bei der Getränkewahl auch ein Blick in den großen Kühlschrank am Eingang. Darin befindet sich eine große Auswahl an verschiedenen Kaltgetränken, zum Beispiel Charitea (3,50 Euro), Paulaner Spezi (2,50 Euro) oder Kombucha der Marke Yo Booch (4,50 Euro).

Wer geht da hin?

Das Plänty unweit des Marienplatzes ist eine gute Adresse für alle, die vor oder nach einer Shoppingtour eine Stärkung brauchen oder in einem der umliegenden Büros arbeiten und auf dem Weg zur Arbeit oder zwischendurch Hunger bekommen.

Zwar muss man beileibe keine Veganerin sein, um im Plänty fündig zu werden, aber vor allem von denen, die sich rein pflanzlich ernähren, dürfte die Eröffnung des Eckladens Ende März im Herzen Münchens herbeigesehnt worden sein. Denn: Vegane Optionen sind vor allem in diesem Teil der Stadt noch immer eher die Ausnahme.

Dass es im Plänty kaum Sitzgelegenheiten gibt, macht vor allem im Sommer gar nichts: Man kann es sich zum Beispiel auf den Stufen vom Rindermarkt gemütlich machen, der nur ein paar Minuten Fußweg entfernt liegt.

Plänty Sandwiches, Altheimer Eck 9, 80331 München, 0170/2279733; Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 8 bis 19 Uhr, Samstag 9 bis 18 Uhr

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