ZOB:Münchens erster Pizza-Automat

ZOB: Beim ZOB gibt es nun Pizza - aus dem Automaten. (Symbolbild)

Beim ZOB gibt es nun Pizza - aus dem Automaten. (Symbolbild)

(Foto: Oliver Berg/dpa)

Am Zentralen Omnibusbahnhof steht seit kurzem eine Maschine, die - so der Aufsteller - in vier Minuten eine frisch gebackene Pizza liefert. Wie ist so etwas möglich?

Glosse von Stephan Handel

Wer hätte das vor 20 Jahren gedacht: Dass mittlerweile praktisch jeder ein kleines Kästchen mit sich trägt, und wenn man darauf die richtigen Knöpfe drückt, kommt jemand vorbei und bringt Pizza. Es ist zu vermuten, dass das Hoch der gastronomischen Lieferdienste ohne Smartphones und Online-Bestellplattformen nicht so hoch ausgefallen wäre.

Neben dem Smartphone benötigt der Hungrige natürlich noch eine Adresse, zu der der Bote die Nahrung bringen soll. Was aber, wenn der Mensch auf Reisen ist? Er kann ja schlecht "Hauptbahnhof, neben der Fußgängerampel, gleich bei der Trambahnhaltestelle" als Lieferziel angeben. Wenn dazu noch alle Restaurants geschlossen haben, dann wird's schwierig, den Magen vom Knurren abzubringen. Nun gibt es allerdings eine Möglichkeit, auch unter widrigsten Umständen an ein Stück italienisches Flachbrot mit Belag zu kommen: In der Nähe des Zentralen Omnibusbahnhofes, kurz ZOB, steht seit einiger Zeit Münchens erster Pizza-Automat, Tag und Nacht verfügbar und in der Lage, so der Aufsteller, in nur vier Minuten eine frisch gebackene Pizza auszuwerfen.

Wie so etwas möglich ist? Nun, das funktioniert nach dem gleichen Prinzip wie bei den Geldautomaten, in denen ja, wie man weiß, jeweils ein Bankkassier sitzt, der aufpasst, dass die korrekte Summe ausbezahlt wird. Im Pizza-Automaten sitzt ein kleiner Italiener, was leicht zu bewerkstelligen ist, weil der Italiener an sich eher dem nicht so riesenhaften Phänotyp angehört. Der Koch sitzt im Automaten und hört den ganzen Tag Adriano Celentano - bis ein Kunde kommt. Dann nimmt er einen vorbereiteten Teigbatzen, dreht und wirbelt ihn, bis er Dicke und Durchmesser wie vorgeschrieben erreicht hat, streicht Tomatensoße drauf, belegt ihn mit Schinken, Salami oder Champignons, streut kräftig Mozzarella darüber, und ab damit in den Ofen.

Nach vier Minuten fährt ein Förderband die fertige Pizza ins Freie, der Kunde freut sich und ahnt doch nichts von dem kleinen Mann, der ihm den Dienst getan hat. Der ist mittlerweile wieder zu Celentano zurückgekehrt, "Una festa sui prati" -eine Party auf der Wiese, das wäre jetzt etwas, aber er muss ja in Bereitschaft bleiben für den nächsten Pizza-Kunden, spät in der Nacht, ohne Smartphone und Lieferadresse...

Zur SZ-Startseite

Freizeit in München
:Hier kann man sich nach einem Winter-Spaziergang aufwärmen

Eine kirgisische Jurte, ein ausrangiertes Ausflugsschiff oder ein Kiosk mit Holzofen: An diesen fünf Orten kann man es sich an kalten Tagen bei einem warmen Getränk gemütlich machen.

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: