In Zeiten, in denen der Kultur immer mehr Kürzungen drohen, sind die Institutionen mehr denn je auf private Unterstützung angewiesen. Die Münchner Museen konnten durch ihre Freundeskreise schon oft Ausstellungen und Ankäufe realisieren, die ohne private Finanzierung keine Chance gehabt hätten. Selbst ganze Museen wurden erst erbaut, nachdem private Anschubfinanzierungen den Weg frei gemacht hatten. So geschehen bei der Pinakothek der Moderne, wo der Freistaat die Finanzierung erst übernahm und zudem ein Gelände zur Verfügung stellte, nachdem private Spender zehn Millionen Euro gesammelt hatten.

Dahinter steht bis heute einer der größten Fördervereine Münchens: Pin, die Freunde der Pinakothek der Moderne. Pin ging aus dem 1965 gegründeten Galerie Verein hervor und unterstützt die Pinakothek der Moderne mit ihren vier Museen unter einem Dach – Moderne Kunst, Graphische Sammlung, Design und Architektur. Ein Baustein in der Mäzenatentätigkeit ist die alljährliche Pin-Auktion. Diese findet in diesem Jahr unter dem Motto „Hands up for Art“ am Samstag, 16. November, in der Pinakothek der Moderne statt. Wie funktioniert die Auktion? Wer kann teilhaben? Und die Frage aller Fragen für die Münchner Gesellschaft: Gibt es eine Party? Hier die wichtigsten Antworten.
Was ist die Pin-Auktion?
Zur Auktion kommen Kunstwerke, die entweder von Künstlerinnen und Künstlern selbst oder von deren Galerien eingeliefert werden. Das Spitzenlos in diesem Jahr ist mit einem Schätzpreis von 267 000 Euro das Werk „La Fenêtre“ der 1990 in New York geborenen Künstlerin Tschabalala Self. Eine Assemblage, in der Self wie in allen ihren Werken die afrikanische Identität feiert.
Mit der Pin-Auktion werden die vier Museen der Pinakothek der Moderne sowie das Museum Brandhorst unterstützt. Die einliefernden Künstler, Künstlerinnen und Galerien werden substanziell am Versteigerungserlös beteiligt. Da es sich um eine Benefizauktion handelt, ist der Hammerpreis zugleich der Endpreis: Für die Käufer fallen keine Aufgelder an und auch die üblichen Steuern sind im Zuschlagspreis enthalten. In einer Sonderausstellung, die seit Samstag geöffnet ist, kann man bei freiem Eintritt alle Werke besichtigen, die zur Versteigerung kommen. Außerdem gibt es am 7., 9. und 14. November öffentliche Führungen.

Wie funktioniert die Auktion?
Von den insgesamt 54 Werken kommen 30 bei der Live-Auktion am Abend des 16. November in der Rotunde der Pinakothek der Moderne unter den Hammer von Auktionator Robert Ketterer. Die Auktion wird auf der Ketterer-Website www.kettererkunstlive.de gestreamt. Wer nicht vor Ort dabei sein will oder kann, hat die Möglichkeit, schriftlich oder telefonisch mitzubieten. Parallel und bis 23.30 Uhr läuft die Silent-Auction mit den Losen 31 bis 54. Bei dieser „Stillen Auktion“ legt man in einer Liste sein Höchstgebot fest. Das kann man persönlich vor Ort in der Pinakothek tun, aber auch schriftlich über ein Formular. Alle Infos zum Mitbieten findet man auf der Website der Pin-Freunde.

Gibt es eine Party?
Ja und nein. Das große Pin-Fest, so wie man es vor Jahren kannte, wo man als Zaungast die Auktion mitverfolgen und Dinner-, Flanier- und Party-Gäste von Anfang an miteinander feierten, gibt es zum Leidwesen vieler nicht mehr. Wer eine Dinner-Karte für die Rotunde hat (400 bis 600 Euro), kann von 18 Uhr an bei Champagner und Häppchen die Lose besichtigen und Small Talk machen. Nach den Vorspeisen am Tisch beginnt um 20 Uhr die Auktion. Um 21.30 Uhr wird der Hauptgang serviert, gefolgt von den Desserts. Um 22.30 Uhr gibt es eine Performance, anschließend beginnt die Party mit Musik, die noch einen Mitternachtssnack beinhaltet und um 3 Uhr endet. Der Späteinlass erfolgt um 22 Uhr. Diese Karten (90 bis 200 Euro) beinhalten Champagner und Snacks, Performance, Party und die Möglichkeit, sich noch an der Silent Auction zu beteiligen.
Hands Up For Art, Pin-Benefizauktion, Pinakothek der Moderne, Samstag, 16. November, 18 bis 3 Uhr früh, Infos unter www.pin-freunde.de/pin-auktion