Sie sei eigentlich keine strenge Person, beteuert Josephine Ann Endicott an einer Stelle in Florian Heinzen-Ziobs Film "Dancing Pina". Sie steckt mitten in den Proben zu Pinas Bauschs legendärer Choreografie "Le Sacre du Printemps". Schauplatz ist die École des Sables im Senegal; Endicott, die zur ersten Tänzergeneration des Wuppertaler Tanztheaters zählte, unterrichtet junge Tänzerinnen und Tänzer aus ganz Afrika. Man steht unter Zeitdruck, die alte Ballerina spürt die Anspannung und auch kulturelle Barrieren. Eine Geste, ein Wort ist da schnell missverstanden. Nicht anders ergeht es den Wuppertal-Veteraninnen, die mit der Ballettkompanie der Semperoper in Dresden Bauschs Tanz-Oper "Iphigenie auf Tauris" einstudieren. Die beeindruckende Filmdokumentation, die beim Münchner Dok-Fest Weltpremiere hatte, blendet zwischen Dresden und dem Senegal hin und her. Mit viel Gespür für die Protagonisten erzählt Florian Heinzen-Ziob auch von der großen Abwesenden, von Pina Bausch. Der Film ist im Rahmen des Dok-Fests noch am Freitag, 13. Mai, 15 Uhr, in der Pinakothek der Moderne und am Sonntag 15. Mai, 21 Uhr, im Deutsches Theater zu sehen. Sowie digital bis 22. Mai, Infos über die Festivalpässe für den Besuch Kino oder online zu Hause gibt es unter www.dokfest-muenchen.de.
Dok-Fest-Weltpremiere:Die nächste Generation
Der Film "Dancing Pina" zeigt, wie junge Tänzerinnen und Tänzer aus aller Welt die Werke der legendären Choreografin neu entdecken.
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