MaxvorstadtPfleger verschanzt sich in Wohnung von Seniorin

Die Polizei nahm in der Maxvorstadt einen Altenpfleger fest (Symbolbild).
Die Polizei nahm in der Maxvorstadt einen Altenpfleger fest (Symbolbild). (Foto: Robert Haas)

Als eine bettlägerige Frau telefonisch nicht erreichbar ist, alarmiert ein Bekannter die Polizei. Die Beamten öffnen die Wohnungstür gewaltsam – und finden einen alkoholisierten Pfleger und eine vernachlässigte Seniorin vor.

Von Stephan Handel

Die Polizei hat am Freitagabend einen 53-jährigen Mann festgenommen, der eigentlich eine bettlägerige Seniorin pflegen sollte. Stattdessen vernachlässigte er laut Polizei seinen Schützling, betrank und verschanzte sich vor der Polizei. Außerdem steht er im Verdacht, der Seniorin Geld gestohlen zu haben.

Ins Rollen kam die Angelegenheit, als ein Bekannter der Frau am Freitagabend versuchte, sie telefonisch zu erreichen. Als ihm dies nicht gelang – obwohl eigentlich ein Pfleger hätte anwesend sein müssen –, fuhr er zu ihrer Wohnung in der Maxvorstadt. Obwohl er einen Schlüssel besaß, konnte er nicht in die Wohnung gelangen. Deshalb rief er die Polizei.

Auch die schaffte es nicht, die Wohnungstür zu öffnen, deshalb wurde die Feuerwehr hinzugezogen. Zunächst versuchte ein Feuerwehrmann über die Drehleiter, ein gekipptes Fenster im zweiten Obergeschoss zu öffnen. Der Pfleger wollte das jedoch aus dem Inneren der Wohnung heraus verhindern, indem er das Fenster zudrückte. Dabei wurde der Feuerwehrmann an den Händen verletzt. Er brauchte jedoch keine ärztliche Versorgung.

Nun wurde die Wohnungstür mit Gewalt geöffnet. Der Pfleger, der in Deutschland keinen festen Wohnsitz hat, aber wohl in einem Zimmer bei der Seniorin lebte, wurde festgenommen. Wie sich herausstellte, war er nicht nur kräftig alkoholisiert – er hatte die Seniorin auch offensichtlich vernachlässigt, was Nahrung, Flüssigkeit und Medikamente anbetraf. Der Rettungsdienst brachte sie in ein Krankenhaus.

Gegen den Pfleger wird wegen gefährlicher Körperverletzung, unterlassener Hilfeleistung, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte sowie eines besonders schweren Falls des Diebstahls ermittelt.

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