Süddeutsche Zeitung

München heute:Corona-Pandemie verschärft Pflegenotstand / Senkung von Kita-Gebühren war rechtswidrig

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Von Marija Barišić

Kennen Sie den Spruch, dass hinter jeder Krise in Wahrheit eine Chance steckt - weil sie uns zwingt etwas zu ändern, das schon länger im Argen liegt? Ich würde nur unter folgender Bedingung zustimmen: Die Krise muss wirklich schlimm genug sein. Denn wenn etwas seit Jahren nur mittelmäßig schlecht läuft, sinkt die Motivation, etwas daran zu ändern. So sind wir Menschen nun mal gepolt, Gewohnheit ist der härteste Klebstoff der Welt. Wenn Sie seit Jahren schlecht bezahlt und überarbeitet in einem Job festhängen, kennen Sie das Gefühl vielleicht.

So gesehen hätte die Corona-Krise in fast jedem Lebensbereich die Chance zur Veränderung hervorbringen müssen. Vor allem für jene Menschen, die am meisten unter ihr zu leiden hatten und dafür gerade einmal vom Balkon aus anerkennend beklatscht wurden: die Krankenschwestern und Pfleger. Nun: Was hat sich seither eigentlich getan? Wie geht es dem Personal heute, mehr als zwei Jahre nach Ausbruch der Pandemie? Wie sieht es aus mit der Forderung nach mehr Wertschätzung, nach besserer Bezahlung in einer teuren Stadt wie München? Genau diesen Fragen ist meine Kollegin Ekaterina Kel in diesem sehr lesenswerten Stück (SZ Plus) nachgegangen.

Im Artikel kommt Markus Tatusch zu Wort, der seit mehr als 20 Jahren als Pfleger auf der Schwabinger Intensivstation der München Klinik arbeitet, und seinen Job trotz allem zumindest "grundsätzlich" empfehlen würde. Aber da ist auch die Krankenschwester, die lieber anonym bleiben möchte, und in ihrem Beruf wohl nicht mehr lange durchhält. Und Christian Reischl, Verdi-Gewerkschaftssekretär, der die Corona-Krise sicher nicht als Chance begreift. Zumindest nicht für die Pflegenden, deren Rechte er vertritt. Und die nicht erst seit der Pandemie vernachlässigt werden.

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