Zwischennutzung in Pasing:Platz für Jugendliche statt für Autos

Offenbachstraße Pasing Brache Baufeld für das künftige Pasinger Kulturbürgerhaus

Diesen Sommer sind schon die ersten Graffiti auf dem ehemaligen Stückgutgelände entstanden.

(Foto: privat)

Frühestens in zwei Jahren wird das Kulturbürgerhaus auf dem ehemaligen Stückgutgelände an der Offenbachstraße entstehen. Bis dahin soll es dort Ausstellungen und Graffiti-Workshops geben.

Von Ellen Draxel

Wo Flächen in dicht bebauter Umgebung brachliegen, werden sie in der Regel schnell erobert. Im Falle des Grundstücks zwischen den beiden Brücken an der Pasinger Offenbachstraße ist das bereits passiert: In den vergangenen Sommermonaten haben sich dort immer wieder Kinder und Jugendliche aufgehalten. Auch, weil es für sie in der Gegend viel zu wenig Raum gibt.

Das ehemalige Stückgutgelände in Verlängerung der Pasing Arcaden wird aber zunehmend auch als Parkplatz genutzt. Letzteres ist eine Entwicklung, die Dagmara Sosnowska mit Sorge beobachtet. Denn die Leiterin des nahen Nachbarschaftstreffs hat angeregt, das Areal für die Jugendarbeit zu aktivieren, bis an dieser Stelle das Pasinger Kulturbürgerhaus entsteht. Laut Kommunalreferentin Kristina Frank (CSU) wird das frühestens von 2023 an der Fall sein.

"Wir würden in der warmen Jahreszeit gerne gemeinsam mit anderen Akteuren im Viertel etwas Temporäres für die jungen Leute und die Nachbarn auf die Beine stellen", erklärt Sosnowska. Künstler will sie für eine Zusammenarbeit gewinnen, Ausstellungen kann sie sich vorstellen, auch Graffiti-Workshops sind denkbar. Die Wand, die den Spielplatz des Kindergartens von der Brachfläche trennt, haben die Mädchen und Jungen bereits im Sommer mit einem Graffitikünstler gestaltet. "Ist superschön geworden." Autos aber würden bei diesem Vorhaben ein Sicherheitsrisiko darstellen. Für die Verwaltung indes ist die Parkfrage zunächst kein Thema.

Sowohl das Kommunal- als auch das Kulturreferat befürworten ausdrücklich eine kreative Interimsnutzung des Geländes bis zum Bau des Kulturzentrums. "Die Erfahrungen bisheriger kultureller Zwischennutzungen haben gezeigt, dass die frühzeitige Vernetzung mit den Nachbarschaften und den lokalen Akteuren wesentlich zum Gelingen der Projekte beitrugen", heißt es aus der Kulturbehörde. "Empfohlen" wird jedoch die inhaltliche Abstimmung mit der künftigen Betreiberin des Kulturbürgerhauses, der Pasinger Fabrik sowie weiteren Initiativen und Vereinen. Die Pasing Arcaden haben ebenfalls schon Interesse an einer Kooperation bekundet.

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