Süddeutsche Zeitung

Pasing:Marathon im Schneckentempo

Jahre ging nichts voran, jetzt soll ein Ingenieurbüro Pläne für die Umgestaltung der Bahnhofsnordseite vorlegen

Von Jutta Czeguhn, Pasing

Kann sich noch jemand an den 8. Oktober 2009 erinnern? An diesem Tag fand im Pasinger Rathaus der erste Runde Tisch zum Thema "Umgestaltung des Bereichs Pasing Bahnhof Nord" statt. Über die Jahre folgten Infoveranstaltungen und Workshops mit den Bewohnerinnen und Bewohnern der Quartiere nördlich der Bahn. Sie konnten ihre Ideen zum Projekt einbringen und taten dies auch munter. Auch die Fraktionen im Bezirksausschusses entwickelten Konzepte, wie das Gebiet vom Wensauerplatz ausgehend nach Osten über die südliche August-Exter-Straße nach Süden bis hin zum Bahnhofszugang künftig aussehen könnte. Bislang herrscht in diesem sehr engen Bereich ein sich selbst ordnendes Chaos. Autos, Busse, Taxen, Radler und die vielen Fußgänger kommen auf wundersame Weise irgendwie aneinander vorbei.

Unbefriedigend ist die Situation allemal, weswegen die Stadtteilpolitiker im Bezirksausschuss (BA) Pasing-Obermenzing mit seit Jahren wachsendem Frust darauf drängen, dass die Ideen, die sie und die Bürger entwickelt haben, von der Stadtplanung endlich in ein Konzept gegossen werden. Ebenso rituell kommt aus dem Planungsreferat die Mitteilung, dass es im nächsten Jahr, im nächsten Sommer, Herbst et cetera endlich soweit sein werde. Man wolle noch das Ende von dieser und jene Baustellensituation abwarten, müssen noch mal eine Verkehrszählung durchführen. Nur noch ein kleinwenig Geduld! Ob der Vorschlag zum Verfahren, den das Referat jetzt dem BA übermittelt hat, in diesen Dauervertröstungsmodus gehört, wird sich zeigen. Vorgesehen ist folgendes: Es soll eine verkehrliche/städtebauliche Machbarkeitsstudie für den Bereich um den Bahnhofsnordausgang geben. Dazu wird ein Ingenieurbüro beauftragt, das drei bis vier Vorschläge erarbeiten soll, die dann gemeinsam mit dem BA weiter bearbeitet werden.

Das Gremium stimmte diesem Vorgehen zu, es hat den Ingenieuren allerdings einige Vorgaben auf den Weg gegeben: So soll der Parkraum am Wensauerplatz im jetzigen Bestand erhalten bleiben. Zudem definiert der BA der Umgriff der Machbarkeitsstudie vom Wensauerplatz einschließlich der Knoten mit der Oselstraße, Bahnhofsplatz bis zur Carossa-/Gottfried-Keller-Straße. Wichtig ist dem Gremium, dass Lösungsvarianten für das Verkehrschaos auf dem Bahnhofsvorplatz aufgezeigt werden. Es müsse beispielsweise verhindert werden, das Laster weiterhin dort durchbrausen. Auch wünscht sich das Gremium, dass ein Landschaftsarchitekt hinzugezogen wird, der sich um die Gestaltung des Wensauerplatzes und den Bereich mit dem Bismarck-Brunnen Gedanken macht.

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Quelle:
SZ vom 21.01.2020
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