Skaten bei jedem Wetter:Neue Actionsporthalle nimmt Formen an

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Noch ist die Pasinger Eggenfabrik eine Baustelle, doch vom kommenden Jahr an sollen Skater und BMX-Fahrer über Rampen und Hindernisse rollen können. Das Team des Betreibers High Five freut sich schon darauf (von links): Alexander Schwan, Skateboard-Bundestrainerin Lea Schairer, Ingrid Gasser, Adrien Hannart, Fauno Topitsch und Melanie Gerke. (Foto: Catherina Hess)

In einer früheren Fabrikhalle in Pasing entsteht derzeit ein Areal voller Rampen, Kurven und Hindernisse. 2025 sollen Skater und BMX-Fahrer dort loslegen können. Auch im Außenbereich ist einiges geplant.

Von Ellen Draxel

Fauno Topitsch und Melanie Gerke freuen sich „total“. Denn vom kommenden Jahr an können die Skate-Fans auch dann ihren Lieblingssport ausüben, wenn es draußen mal regnet. Der 19- und die 25-Jährige gehören zum Team des Vereins High Five, der von 2025 an das neue Actionsportzentrum in der Pasinger Eggenfabrik betreiben wird.

Die denkmalgeschützte ehemalige Fabrikhalle an der Erna-Eckstein-Straße 19 wird saniert und zum Treffpunkt für Skateboarder und BMX-Fahrer ausgebaut. Gut zwölf Millionen Euro lässt sich die Stadt dieses Projekt kosten. Damit realisiert die Kommune die erste wetterunabhängige Sportstätte für diese Trendsportarten in München. „Auf rund 1000 Quadratmetern entsteht eine Fläche voller Rampen, Kurven und Hindernisse, der ganze Boden wird dafür genutzt“, sagt Karl Käufler vom Referat für Bildung und Sport. „Und oben soll es eine Brücke für Zuschauer und für die Sportler geben, mit Sofas zum Relaxen.“

Dass „die Halle ein wunderschöner Ort wird, in dem neben dem Sport auch Musik und Streetart, der ganze bunte Bereich, eine Heimat findet“, dessen ist sich Ingrid Gasser sicher. Das Mitglied des High-Five-Vorstands spricht aus Erfahrung. High Five hat sich jahrelang gemeinsam mit den Vereinen Skateboarding München und Tretlager für die Umnutzung der Eggenfabrik zur Sportarena eingesetzt. Der Verein verfügt über eine große Expertise im Bereich Actionsport. Die Mitglieder engagieren sich in Schulen und im öffentlichen Raum oder machen sozialpädagogische Angebote. Der inklusive Gedanke steht dabei stets im Fokus.

Auch bei der neuen Aufgabe. „Willkommen in der Actionsporthalle sind nicht nur junge Leute, sondern alle“, betont Gasser. Unabhängig vom sportlichen Leistungsvermögen, der kulturellen und sozialen Herkunft, von Alter, Geschlecht und körperlichen wie geistigen Voraussetzungen. Damit das Ganze für jeden und jede bezahlbar bleibt, will das Bildungsreferat den Betrieb der Halle mit jährlich 420 000 Euro fördern. Der Zuschuss ermöglicht unter anderem einen Eintrittspreis für unter fünf Euro für zwei bis drei Stunden Skateboarden oder BMX fahren.

Auch auf der Freifläche um die Halle herum sollen Angebote für verschiedene Sportarten und zum Entspannen entstehen. (Foto: Catherina Hess)

Noch allerdings ist das Gebäude aus Mauerwerk und Stahlbetonwänden eingerüstet, aber die erste Lage Putz ist schon aufgebracht. Erneuert wurde auch bereits das Dach. „Es besteht jetzt aus Holzkassetten mit Akustik-Elementen, damit es in der Halle beim Fahren nachher nicht so dröhnt und scheppert“, erklärt Bernd Bayer vom Baureferat. Das Oberlicht hat die Baubehörde mit Photovoltaik ausstatten lassen. Auch die Denkmalschützer fänden die Nachnutzung „richtig gut“, weiß Bayer – weil die Halle nun erst richtig zur Geltung komme. Dieser optische Eindruck dürfte sich noch verstärken, wenn die Freifläche rund um die ehemalige Fabrik begrünt ist. Dort sollen Angebote für Parkour, Slackline und andere Sportarten entstehen. Und wer eine Pause braucht, kann sich in der „Chill-out-Area“ mit Hängematten und Liegestühlen entspannen.

Offen ist bislang, wie es mit dem zweiten Bauabschnitt weitergeht. Denn das Actionsportzentrum war ursprünglich größer dimensioniert: Neben der Eggenfabrik sollte noch ein spektakulärer Neubau entstehen, mit Sportflächen für Parkour, Skateboarding, BMX-Miniramp und -Bowl sowie einer Dirt-Bike-/BMX-Jump-Line mit Wheelchair-Skating. Doch dann kam Corona, und die Stadt legte das Vorhaben kostenbedingt auf Eis. Nun will das Baureferat zumindest wieder mit der Planung beginnen. „Eine Zeitschiene“, sagt Bernd Bayer, „lässt sich jetzt aber noch nicht nennen“.

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