Aufruf zum JubelnGefälschte Schreiben kündigen Panzerparade durch München an

Zum Veteranentag werden keine Kampfpanzer durch München rollen.
Zum Veteranentag werden keine Kampfpanzer durch München rollen. (Foto: Christophe Gateau/picture alliance/dpa)

In mehreren Straßen erhalten Anwohner einen angeblichen Brief vom Kreisverwaltungsreferat: Man möge zum Veteranentag bitte Autos umparken, um der 10. Panzerdivision Platz zu machen. Wie die Behörde reagiert – und warum auch die SZ von der Aktion betroffen ist.

Von Heiner Effern

Entwarnung für die Anwohner der Leopold-, der Ludwig- und der Lindwurmstraße: Sie müssen am 15. Juni weder ihr Auto umparken noch einer Panzerparade der Bundeswehr im gesamten Familienverband zujubeln. Das in den Briefkästen verteilte Informationsschreiben mit dem Kopf des Kreisverwaltungsreferats (KVR) ist eine Fälschung. Das ist auch daran zu erkennen, dass für weitere Nachfragen die Telefonnummern der Süddeutschen Zeitung und der Abendzeitung angegeben sind.

„Zum ersten nationalen Veteranentag am 15. Juni 2025 sind dem Kreisverwaltungsreferat keine angezeigten Veranstaltungen im öffentlichen Raum bekannt“, erklärte ein Sprecher. „Die im Schreiben angeführte Panzerparade gibt es nicht.“ In dem gefakten Brief wird angekündigt, dass „Einheiten der 10. Panzerdivision der Bundeswehr aus Veitshöchheim“ am 15. Juni über die Lindwurmstraße zum Sendlinger Tor und die Leopold- und Ludwigstraße zum Odeonsplatz fahren würden. Das KVR hat Strafanzeige gestellt.

Den tatsächlich erstmals abgehaltenen nationalen Veteranentag unter Schirmherrschaft von Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) haben offensichtlich Kritiker zum Anlass genommen, die groß angelegte Aufrüstung auf ihre Weise anzuprangern. Für „einen begeisterten Empfang“ der Leopard-2-Panzer sollten Anwohner ihre Autos umparken und mit der gesamten Familie zum Jubeln anrücken, am besten mit Blumen und Deutschlandfahnen, heißt es in dem gefakten Schreiben.

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