Party im P 1:Schampus ohne Dusche

Party im P 1: Punkt eins, also eine Stunde später als im richtigen Silvester-Leben, gibt's Schampus von Florian Faltenbacher beim Gastro-Silvester im P1.

Punkt eins, also eine Stunde später als im richtigen Silvester-Leben, gibt's Schampus von Florian Faltenbacher beim Gastro-Silvester im P1.

(Foto: Stephan Rumpf)

Beim "Gastro-Silvester" feiern sich Wirte, Bedienungen, Barkeeper und Türsteher

Von Franz Kotteder

Was ist denn jetzt auf einmal los? Alle Jahre wieder begeistern Jakob und Florian Faltenbacher ihre Fans mit dem heftigen Bemühen, eine riesengroße Champagner-Flasche im Balthazar- (zwölf Liter) oder gar Nebukadnezar-Format (15 Liter) zu öffnen - was nie ganz unfallfrei gelingt und immer Slapstick-Qualitäten hat. In dieser Nacht aber ist alles anders: Die Chefs der Milchbar stehen Punkt eins auf dem Podest der Edeldisko P 1 und entkorken die Riesenflasche völlig problemlos, als wäre das die einfachste Sache der Welt. Einige hundert Gäste sind zwar jetzt ein bisschen um ihre Gaudi und die obligatorische Schampusdusche gebracht, freuen sich aber trotzdem tierisch, wie man dem frenetischen Applaus entnehmen kann.

Vielleicht haben die beiden Brüder einfach schon zu viel Übung. Denn das "Gastro-Silvester", zu dem sie jedes Jahr all jene aus dem Nachtleben zum Nachfeiern einladen, die an Silvester wegen der entsprechenden Partys arbeiten müssen, fand an diesem Dienstag ja auch schon zum 23. Male statt. Szenewirte, Bedienungen, Barkeeper und Türsteher drängeln sich in dieser Nacht in den Räumen des P 1, "obwohl das ja eigentlich der schlechteste Tag dafür ist, den man sich vorstellen kann". Sagt jedenfalls Florian Faltenbacher: "Nach einem Feiertag statt davor, mitten in der Woche, und am nächsten Tag ist auch noch Schule . . ." Letzteres ist nicht wichtig, weil sich hier etwa allzu viele Eltern herumtreiben. Im Gegenteil: Nicht eben wenige Schöne der Nacht drücken ganz bestimmt selber noch die Schulbank, bewegen sich aber so souverän in der Promidisko, als wären sie dort hineingeboren worden. Als nicht mehr ganz taufrischer Reporter erinnert man sich in solcher Umgebung daran, dass man schon vor 20 Jahren bei ähnlichen Gelegenheiten wegen seines Alters wahlweise für einen "Ecstacy-Dealer" oder einen "Zivilbullen" gehalten wurde. Da möchte man gar nicht genau wissen, wofür einen die Leute heute so halten.

Jedenfalls ist man froh, dass die beiden Faltenbachers nicht nur ihre nette Schwester Anna mitgebracht haben, sondern auch ihre ebenso nette Mama Gisela. Gemeinsam hebt sich der Altersdurchschnitt dann doch leichter. Die Mama freut sich sichtlich über ihre Söhne. Die haben es jetzt nach vielen wechselnden Orten zwischen Milchbar, Optimolgelände und Lovelace nun endlich bis ins P 1 geschafft mit ihrer Party. So sehen wahre Münchner Karrieren aus.

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