München:Tipps für Kinder in den Osterferien

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Bewegung, Austausch und Spaß im Team - wie hier am Lufttrapez - bieten die Lilalu-Workshops. (Foto: Andreas Pfaller/Mokati Fotos und Film OHG)

In Museen tafeln, auf dem Fußballfeld oder am Trapez trainieren oder einen Film drehen: In den Ferien wird es in München nicht langweilig. Eine Auswahl der Angebote.

Von Barbara Hordych

Das Runde gehört ins Eckige. Das lernen bereits Vierjährige im "Fußball-Kindergarten" der Münchner Fußball-Schule (MFS), deren Geschäfte der Volkswirt David Niedermeier und der Sportwissenschaftler Michael Schuppke vor nunmehr 20 Jahren übernahmen. Seither geben sie fußballbegeisterten Kindern die Möglichkeit, ihren Sport vereinsunabhängig auszuüben - mit viel Spaß am Wettkampf, der sich möglichst ohne Ergebnisdruck einstellen soll.

Trainiert wird in kleinen Gruppen mit maximal zwölf Spielern, die auf allen Positionen zum Einsatz kommen - Torwart eingeschlossen. Zentral sind neben den wöchentlichen Kursen die Feriencamps, für die sie etwa mit Philipp Lahms Stammverein FT Gern, mit der DJK Würmtal, dem TSV Solln und dem 1. SC Gröbenzell kooperieren, die der MFS ihre Plätze zur Verfügung stellen. Ein Erfolgskonzept, heute arbeiten in der "MFS - Schuppke, Niedermeier & Partner" im Großraum München, Augsburg und Niederbayern rund 100 angestellte Trainer.

Einer davon ist der 26-jährige Wirtschaftspsychologe Jakob Berz, der gemeinsam mit seinem Kollegen Denis Falchan im vergangenen Jahr eine neue Abteilung in der MFS aufgebaut hat: Das Athletik-Training. Warum? "Wenn man sich aktuell auf den Fußballplätzen umschaut, sieht man, was da für Pakete herumlaufen. Da allein Tricks und Taktik zu trainieren, reicht nicht mehr aus", sagt Berz.

Einschwören auf die richtige Taktik: Auch das gehört zum Training in der Münchner Fußballschule. (Foto: Nils Schwarz/Münchner Fußballschule)

Schon als kleiner Bub holte er für MFS-Chef "Faxe" Niedermeier bei beider Heimatverein, dem TSV Solln, die Bälle. Heute sammelt er dort allerdings keine Bälle mehr ein, sondern die fußballbegeisterte Nachwuchs-Kundschaft. Etwa für das "Athletik Camp" vom 3. bis 5. April, Halle & Outdoor TSV Solln oder ebendort für das Programm "Fit aus den Ferien", bei dem Koordinations-, Pass- und Torschussübungen trainiert werden. Alle Camps unter www.muenchner-fussball-schule.de.

Neben Taktik und Tricks nun auch Athletik für die Fußball-Kids: Die neue Abteilung der MFS betreuen Jakob Berz (links) und Denis Falchan. (Foto: Münchner Fußballschule)

Lilalu: Ferienprogramm der Johanniter

Die Nachfrage bei Lilalu, dem Ferienprogramm der Johanniter, war schon immer groß. "Doch nach der Pandemie ist sie noch einmal stetig gestiegen. Austausch und Bewegung sind für Kinder noch einmal wichtiger geworden", sagt Lilalu-Sprecherin Vera Tichy. So laden auch in den beiden Osterferienwochen wieder Workshops Kinder und Jugendliche von fünf bis 13 Jahren zu vielfältigen Aktivitäten ein, bei denen Bewegung, Kreativität, Teamgeist und Spaß im Mittelpunkt stehen.

Von 3. bis 15. April werden 14 ganztägige, betreute, jeweils fünftägige Workshops in fünf Münchner Stadtteilen angeboten. Zwar sei die erste Woche schon nahezu ausgebucht, dafür gebe es in der zweiten Woche noch Plätze, sagt Vera Tichy. Beispielsweise bei der Dance Academy mit Hip-Hop, Jazz und Freestyle, aber auch bei Schauspiel, Cheerleading, Hula-Hoop und Akrobatik. "Insgesamt gilt: Einfach auf der Homepage nachschauen oder bei uns im Büro anrufen, denn auch kurzfristig werden mal Plätze frei", sagt Tichy.

Selbstverständlich wird auch in den Osterferien an einer liebgewordenen Tradition festgehalten: Jeweils am Ende der Woche gibt es eine große Abschluss-Show, bei der die jungen Künstler ihre neu erworbenen Fertigkeiten an Vertikaltuch und Trapez, Salti, Zaubertricks, Cheerleading- Choreografien, Stunts, Schauspielerei und Kampfkunst vorführen können. Gut zu wissen: "Für Familien mit geringerem, aber auch mit mittlerem Einkommen gibt es ermäßigte Tickets durch die Unterstützung der Stadt München, das ist immer noch nicht allen bekannt", sagt Vera Tichy. Ausführliche Informationen zum Programm unter www.lilalu.de.

In Museen tafeln, als Street Artist durch Schwabing ziehen oder mal blau machen

Experimentierfreude mit verschiedensten Gestaltungstechniken können Kinder ab zwei Jahren - in Begleitung - im Kinderkunsthaus ausleben. (Foto: Kinderkunsthaus München)

Das Herz des Kinderkunsthauses in Schwabing ist das offene Programm. Das vielseitige Angebot in Kreativwerkstatt und Medienlabor kann von Kindern ab zwei Jahren gemeinsam mit einer erwachsenen Begleitperson besucht werden, der Experimentierfreude mit verschiedensten Gestaltungstechniken sind dabei keine Grenzen gesetzt. Vorbeikommen kann man ohne Voranmeldung, samstags und sonntags von 10 bis 18 Uhr, in den Schulferien auch freitags.

Darüber hinaus gibt es in den Osterferien ganztägige Workshops. "Zeichnend durch die wunderbare Sammlung Goetz oder zwei Tage als Street Artist durch Schwabing - wir haben uns für alle Interessen etwas Passendes überlegt", sagt Judith Silbereisen, Programmleiterin im Kinderkunsthaus. Noch freie Plätze gibt es etwa am 13. und 14. April in dem Workshop "Kunst. Machen"; oder man besucht am 11. April die Ausstellung des Künstlers Imi Knoebel in der Sammlung Goetz: Die Farbflächen seiner Bilder machen Lust auf den Frühling und darauf, selbst in die Farbtöpfe zu greifen. Ein Programmüberblick findet sich unter www.kinderkunsthaus.de.

Wann hat man schon einmal die Gelegenheit, gleich drei Museen auf einen Streich kennenzulernen? Diese Chance bietet das Ferienprogramm "Iss was?! Essen, speisen, tafeln ...", in dem junge Besucher sich im Museum Fünf Kontinente (4. April), im Bayerischen Nationalmuseum (5. April) und in der Alten Pinakothek (6. April) auf die Suche nach besonderen Speisen, kostbarem Geschirr oder festlich gedeckten Tafeln begeben können. Im Anschluss kann man selbst kreativ werden, inspiriert zu poppigen Stillleben, zu "Tischaufsätzen" und allerlei mehr. Ein feines museumspädagogisches Konzept, das mittlerweile so beliebt ist, dass es in den Sommerferien unter dem Motto "Exotische Welten?" sogar auf fünf Tage in fünf Museen aufgestockt wird. "Freizeit im Museum" unter mpz-bayern.de.

Eine Riesen-Kugel lässt sich in dem dafür perfekt geeigneten Park des Franz Marc Museums schieben (Foto: Doris Leuschner/Franz Marc Museum)

Die Lieblingsfarbe vieler Menschen ist blau, auch die Künstlergruppe um Franz Marc nannte sich "Blauer Reiter". Was passiert rund um den Globus in der Tier- und Pflanzenwelt in der Blauen Stunde, wenn sich der Tag dem Ende neigt? Welche Blautöne sind in der Natur zu finden? Aus 1001 selbst gemischten Blautönen können junge Besucher des Franz Marc Museums auf Leinwand ihr eigenes geheimnisvoll-verzaubertes Dämmerungsbild malen (11. April). Eine Riesen-Kugel lässt sich hingegen im dafür perfekt geeigneten Museumspark schieben: Mittels selbstgebauter Schienen, Seilen, Dachlatten und Biertisch-Bänken legen die Teilnehmer dort eine Murmelbahn für eine riesige Styroporkugel an (13. April). Diese und viele weitere Kurse bietet das Museumspädagogik-Team des Franz Marc Museums in Kochel am See in den Osterferien an, zu finden unter www.franz-marc-museum.de.

Früh den eigenen Dreh finden kann man in den Workshops der Filmwerkstatt. (Foto: Münchner Filmwerkstatt)

Wer vielleicht gerade Steven Spielbergs Film "Die Fabelmans" gesehen hat, weiß, dass junge Cineasten nicht früh genug mit eigenen Experimenten beginnen können. Für alle Interessenten zwischen 11 und 15 Jahren hält die Filmwerkstatt München vom 10. bis 14. April genau das richtige Angebot bereit. Der fünftägige Kurs Filmworkshop für Kinder und Jugendliche, dieses Mal im Kulturhaus Neuperlach, ist für alle jungen Filminteressierten geeignet - egal ob mit oder ohne Vorerfahrung, jeder und jede bekommt die Gelegenheit, sein/ ihr Projekt zu realisieren. Wohin die Reise künftig gehen kann, zeigt sehr schön das Jugendfilmfestival "Flimmern und Rauschen 2023" vom 30. März bis 1. April im Gasteig HP8 - in dem unter anderen der Beitrag "(K)ein Platz für 2" der Gruppe Filmkids der Filmwerkstatt läuft.

Auch die Schleiereule gehört zu den zehn heimischen Vogelarten, die aus dem Kindersachbuch "Flieg mit uns!" als 3D-Modelle herausgelöst und gebastelt werden können. (Foto: Kosmos Verlag)

Kreativ kann man selbstverständlich auch in Eigenregie und unabhängig von terminierten Kursen sein. Da kommen zwei neue Angebote aus dem Kosmos Verlag gerade recht: Amsel, Elster, Stieglitz, Star und die ganze Vogelschar bleiben in dem Kindersachbuch "Flieg mit uns!" von Lauren Fairgrieve und Kate Read nicht nur zwischen den Buchdeckeln, sondern finden als 3D-Figuren ihren Weg ins Kinderzimmer. Zehn heimische Vogelarten werden in schön illustrierten Porträts vorgestellt, lassen sich als Modelle aus dem Buch trennen und an die Decke hängen. Wohingegen der Experimentierkasten "Blüten-Presse" Kinder ab sechs Jahren auf Entdeckungsreise in die Natur führt. Kapuzinerkresse und Ringelblumen können im kleinen Anzuchtset selbst angepflanzt und später mithilfe der Blütenpresse als Deko oder fürs Herbarium haltbar gemacht werden.

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