Polizei in München:Mann ohne Maske droht S-Bahn-Passagieren mit dem Tod

Polizei in München: Der Ostbahnhof in München (Symbolfoto)

Der Ostbahnhof in München (Symbolfoto)

(Foto: Florian Peljak)

Der 54-Jährige soll in einer S-Bahn am Ostbahnhof Reisenden gedroht haben, sie abzustechen, wenn sie ihn auf den Verstoß gegen das Infektionsschutzgesetz ansprechen würden. Zuvor wurde er bereits am Hauptbahnhof auffällig.

Die Bundespolizei hat am Samstagabend einen 54-jährigen Mann festgenommen, der im Ostbahnhof Reisenden mit einem Messer gedroht hatte. Die Beamten waren von der Notfallleitstelle der Bahn gerufen worden. Ermittlungen ergaben, dass der Wohnsitzlose gegen 18.30 Uhr ohne die erforderliche Mund-Nase-Bedeckung, dafür mit gezücktem Klappmesser in eine am Gleis 1 stehende S-Bahn Richtung Tutzing eingestiegen war. Er setzte sich und schrie dem Bericht zufolge - ohne dabei jemanden Bestimmten anzusprechen: Wer mich jetzt blöd anmacht, weil ich keine Maske habe, den steche ich ab.

Nach Zeugenaussagen soll der 54-Jährige einem Unbekannten, der in der S-Bahn in seiner Nähe war, gedroht haben, ihm die Kehle aufzuschlitzen. Mehrere Fahrgäste gingen auf Distanz zu dem Mann, einige verließen die S-Bahn. Als eine Durchsage erfolgte, der Zug könne wegen einer technischen Störung nicht weiterfahren, stieg auch der 54-Jährige aus und ging Richtung U-Bahn. Dort stellten ihn Beamte der Bundespolizei und nahmen ihn fest. Bei der Durchsuchung des Mannes fanden sie ein Klappmesser mit einer acht Zentimeter langen Klinge sowie ein Tierabwehrspray

Der Wohnsitzlose war schon einige Stunden zuvor gegen 16:20 Uhr am Münchner Hauptbahnhof aufgefallen, weil er einen Mitarbeiter der Deutschen Bahn Sicherheit bedroht hatte. Als er aufgefordert wurde, den Hauptbahnhof zu verlassen, beleidigte er den Security-Angestellten und drohte, ihm Pfeffer ins Gesicht zu sprühen. Zudem kündigte er dem Bahnmitarbeiter Schläge an, wenn er ihn privat treffe.

Der nicht alkoholisierte gelernte Kunst- und Bauglaser wurde am Sonntag dem Haftrichter vorgeführt. Er war in den vergangenen Monaten schon mehrfach wegen geringfügiger Straftaten polizeilich aufgefallen und erst am 25. Oktober nach viermonatiger Haft entlassen worden. Nun ermittelt die Bundespolizei gegen den Mann wegen Beleidigung und Bedrohung sowie wegen des Verdachts der Belästigung der Allgemeinheit. Zudem wird der Verstoß gegen das Infektionsschutzgesetz an die zuständigen Behörden weitergeleitet.

Die Bundespolizei sucht nach weiteren Zeugen oder gar Geschädigten, die sachdienliche Angaben zu dem Vorfall in der S-Bahn machen können. Die Bundespolizeiinspektion München ist unter der Rufnummer 089/515550-1111 erreichbar.

Zur SZ-Startseite

Prozess in München
:Wer zu spät zum Boarding kommt, fliegt nicht mit - auch wenn das Flugzeug noch da ist

Das Amtsgericht lehnt die Klage einer Frau ab, die zu spät ans Gate kam und die Kosten für einen Ersatzflug erstattet haben wollte.

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: