Süddeutsche Zeitung

Vertrag ausgehandelt:Mit dem MVV zum Live-Konzert

Olympiapark bietet von Herbst an Kombitickets für Veranstal­tungen

Von Johannes Korsche

Der Olympiapark führt Kombitickets für alle Veranstaltungen mit Eintrittskarten auf seinem Gelände ein. Von Herbst 2020 an wird dementsprechend die An- und Abreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu den Events im Olympiastadion, in der Olympiahalle, zu den Konzerten auf dem Tollwood und anderen Events im Ticket inbegriffen sein - so dann wieder Großveranstaltungen erlaubt sind. "Wir sind uns einig über Vertragsabschluss und dessen Inhalte", sagt Franziska Hartmann vom Münchner Verkehrs- und Tarifverbund (MVV). Zwar sei der Vertrag noch nicht unterschrieben, allerdings handle es sich dabei nur noch um eine Formalie, die sich einzig wegen der Corona-Pandemie verzögert. Die Olympiapark GmbH freut sich, "dass wir mit dem MVV eine Einigung erzielt haben", sagt Pressesprecher Tobias Kohler. Auch im Sinne der Nachhaltigkeit und des Umweltschutzes sei es ein Erfolg, der die Besucher vermehrt in öffentliche Verkehrsmittel locken soll. Immer wieder beschweren sich Anwohner und Bezirksausschuss über Wildparker im Umfeld des Olympiaparks, wenn Großveranstaltungen stattfinden.

Kombitickets, wie man sie zum Beispiel von der Bayerischen Staatsoper kennt, gab es für Olympiaparkgäste bisher extrem selten. Es fehlte schlicht ein entsprechender Vertrag, der das ermöglichte. Das hängt auch damit zusammen, dass das wegen der "vielen unterschiedlichen Veranstalter gar nicht so einfach war", sagt Kohler. Zuletzt, so Hartmann, habe es vor fünf Jahren bei Konzerten von AC/DC und Herbert Grönemeyer ein Kombiticket für Besucher gegeben. Allein 2019 kamen bis zu 2,9 Millionen Besucher zu mehr als 400 Veranstaltungen im Olympiapark.

Über weitere Vertragsdetails schweigen beide Seiten. Nur so viel: "Wir haben für Besucher gut verhandelt", verspricht Kohler. "Wenn man ein MVV-Ticket einzeln kauft, fährt man teurer." Und der MVV teilt mit, dass sich der Vertrag aus den "bisher angenommenen Einnahmeausfällen berechnet". Sicher ist allerdings, dass der Preis für Tickets damit künftig etwas ansteigen wird. Dem Vernehmen nach allerdings nicht um mehr als zwei Euro pro Karte. Fahrplanänderungen, also mehr Verbindungen zu Stoßzeiten, sind übrigens nicht vorgesehen. "Fahrplananpassungen sind von einer Vielzahl von Faktoren abhängig", sagt MVV-Sprecherin Hartmann. Die getroffene Absprache mit dem Olympiapark beziehe sich lediglich auf den aktuellen Fahrplan.

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Quelle:
SZ vom 10.07.2020
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