ZwischennutzungEine der größten Actionsport-Anlagen Europas soll im Olympiapark entstehen

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Schon früher wurden im Olympia-Eissportzentrum tolle Skater-Tricks gezeigt, etwa bei den Street League Skateboard Finals 2017.
Schon früher wurden im Olympia-Eissportzentrum tolle Skater-Tricks gezeigt, etwa bei den Street League Skateboard Finals 2017. (Foto: imago/Eibner)

Welche Sportarten auf dem Areal künftig Platz finden – und ab wann es losgehen soll.

Von Heiner Effern

Die Stadt will das Eissportzentrum im Olympiapark zu einer der größten überdachten Actionsport-Anlagen Europas umbauen. Die Eissportler sind aus der veralteten Sportstätte längst in den modernen SAP Garden umgezogen. Bis endgültig feststeht, was auf dem Areal mitten im Olympiapark entstehen wird, sollen nun als Zwischennutzer BMX-Fahrer, Skateboarder, Streetdancer oder Straßen-Basketballer einziehen. Sie können auf einer Fläche von 4000 Quadratmetern etwa 15 Sportarten nachgehen. Die Stadt rechnet mit etwa 200 000 Besuchern pro Jahr.

In der Trainingshalle des Komplexes läuft bereits die Umwidmung für den Actionsport, nun soll auch noch die Eislaufhalle dazukommen. Dafür gab der Stadtrat in der Vollversammlung am Mittwoch 1,6 Millionen Euro frei. Der Vertrag für die Zwischennutzung läuft bis Ende 2030 mit einer Option auf Verlängerung, falls die Stadt die angedachte neue Planung für das Areal nicht rechtzeitig verabschiedet. In der Trainingshalle soll der Betrieb bereits im Frühsommer 2025 starten, der Rest soll bis Ende nächsten Jahres umgebaut sein.

Damit werden in München 2025 gleich zwei Actionsport-Zentren eröffnen. Denn in Pasing treibt die Stadt in einer ehemaligen Fabrik bereits eine dauerhafte Anlage voran. Deren weiterer Ausbau mit einer zusätzlichen Halle wurde jedoch wegen des Spardrucks in der Pandemiezeit gestoppt und soll erst bis 2030 erfolgen. Im Februar nächsten Jahres soll die Anlage im Westen deshalb mit einer Sportfläche von 1000 Quadratmetern eröffnen. Vor allem Skateboarder und BMX-Fahrer könnten dort an Bordsteinen, Treppen oder Stahlgeländern oder Betonkanten ihre Tricks machen.

Sportreferent Florian Kraus (Grüne) findet, dass die Stadt für einige Jahre ruhig zwei solcher Zentren betreiben kann. „Ganzjährig nutzbare und wetterunabhängige Sportstätten sind eine wichtige Voraussetzung für die Entwicklung und Etablierung von Trend- und Actionsportarten, welche von den Münchnerinnen und Münchnern immer stärker nachgefragt werden“, erklärte er in einer Mitteilung. Die in Pasing vorerst nicht realisierten Angebote wie Bouldern, Parkour, Ninja Warrior oder Trampolin sollen in der Trainingshalle des Eissportzentrums unterkommen.

In der Eislaufhalle sollen die Sportarten BMX und Skateboard eine Halfpipe und eine Bowl (eine Art große Grube oder Schüssel mit scharfen Kanten für Sprünge und Tricks) erhalten. Mountain-Biker können auf einem eigenen Parcours fahren. Dazu soll eine Spielfläche unter anderem für Basketball auf einen Korb, für eine Rollschuhdisco oder für Streetdance eingerichtet werden. Im Lauf der Planung will die Stadt prüfen, ob noch weitere Disziplinen dazukommen können.

Betreiben soll das Actionsport-Zentrum im Olympiapark die städtische Olympiapark Gesellschaft. Sie soll auch soziale Vorgaben der Stadtpolitik umsetzen. Dazu gehören gut bezahlbare Eintrittspreise und breit gefächerte Angebote für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Vereine soll einzelne Sportflächen für sich mieten können. Schulen sollen das Zentrum im Rahmen des Unterrichts kostenlos besuchen dürfen.

Vermeiden will die Stadt unbedingt einen Kannibalisierungseffekt zwischen Pasing und dem Olympiapark. Deshalb ist die Zwischennutzung des Eissportzentrums vorerst auf fünf Jahre angelegt. Bis dahin überschneiden sich die Angebote kaum. Für den Betrieb des großen Actionsport-Zentrums im Olympiapark stellt die Kommune 2,6 Millionen Euro pro Jahr zur Verfügung. Das entspricht der Summe der bisherigen Nutzung für Eislauf und Eishockey.

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