Die Stadt München wird die Zahl der von ihr beschäftigten Ordnungskräfte auf dem Oktoberfest um 50 bis 100 Personen aufstocken – vor allem in den Zeiten des Hochbetriebs wie den Reservierungswechseln in den großen Zelten. Das sagten Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) und Wirtschaftsreferent Clemens Baumgärtner (CSU) bei einem Pressetermin am Freitag auf der Theresienwiese.
Der Grund für diese Aufstockung, so Baumgärtner, sei aber nicht der terroristische Anschlag auf das israelische Generalkonsulat und das NS-Dokumentationszentrum vom Donnerstag, sondern vielmehr der ebenfalls islamistische Anschlag auf ein Stadtfest in Solingen am 23. August. Dort hatte ein Angreifer mit einem Messer drei Menschen getötet und acht weitere verletzt.
Durch das zusätzliche Personal auf der Wiesn sollen die Wartezeiten an den Zugängen verkürzt werden. „Denn eine Menschenschlange, die bis auf die Straße reicht, ist sicherheitstechnisch nicht wünschenswert“, so Baumgärtner. Er verwies außerdem darauf, dass der Ordnungsdienst nicht mit Steuergeld bezahlt werde, sondern aus Erlösen der Umsatzpacht.
Der Anschlag auf das Generalkonsulat und das NS-Dokumentationszentrum tauge kaum als Impulsgeber für die Wiesn-Sicherheit, sagte Reiter. „So dumm ist ja keiner, dass er mit einem meterlangen Gewehr auf die Wiesn kommt.“ Ein solcher Attentäter würde wohl schon am ersten Sicherheitsring aufgehalten werden. Aktueller sei das „Thema Messer“. Die Oktoberfest-Besucher an den Zugängen abzutasten, „das ist juristisch schwierig“, so Reiter. „Unverständlich ist mir aber, warum das am Flughafen erlaubt ist und bei den Heimspielen des FC Bayern – aber nicht auf der Wiesn.“
Mit Taschenkontrollen allein sei es nicht getan: „Wenn jemand wirklich etwas vorhat, dann wird er das Messer bestimmt nicht einfach in die Umhängetasche stecken“, sagte der Oberbürgermeister. Deswegen werde er sich dafür einsetzen, dass Körperkontrollen zumindest stichprobenartig erlaubt würden. Wirtschaftsreferent Baumgärtner ergänzte, ein Besucher, der sich dieser Untersuchung durch die Security verweigere, werde dann eben von der Polizei durchsucht. „Und bis das geschehen ist, wird der bestimmt nicht auf den Platz gelassen.“
„Absolute Sicherheit wird es auf der Wiesn nie geben“, sagte Reiter zum Schluss. „Aber wir tun alles, um sie so sicher wie möglich zu machen.“