Süddeutsche Zeitung

Wettbewerb:Jury kürt Wiesn-Plakat 2020

Aus 207 Motiven wurde eine große Breze mit fein gezeichneten Details ausgewählt. Es schmückt künftig auch Sammlerkrüge und Pins.

Von Laura Kaufmann

Die Zeiten in München sind seltsam geworden: Grillwetter zu Weihnachten, Schnee zu Ostern, Frühling im Januar. Aber eines ändert sich nie: Das Oktoberfest beginnt zwischen Januar und Februar. Dann nämlich werden im Stadtmuseum, zwischen historischen Marionettenpuppen und Karussellfiguren, mit feierlichem Tamtam die Gewinner des Wiesn-Plakatwettbewerbs verkündet.

Durchaus geändert hat sich, dass ein Teil des Wettbewerbs mittlerweile ins Internet abgewandert ist, wo auch das gemeine Volk bei der Vorauswahl über seine Lieblingsentwürfe abstimmen kann. Die Gewinner aus dieser Vorauswahl aber sucht selbstverständlich nach wie vor eine Jury aus, bunt zusammengesetzt aus Wiesnwirtesprechern, Werbe- und Designfachmenschen und Stadträten. Es sei viel diskutiert worden über die Entwürfe, sagt Clemens Baumgärtner, Referent für Arbeit und Wirtschaft und damit Oktoberfestoberhaupt. Am Ende hat ein Entwurf von Ulrich Peter das Rennen gemacht, der in Kaufbeuren ein Grafikbüro hat.

Mit eher fein gezeichneten Details unterscheidet sich das Motiv von den plakativ grafischen Bildern der Vorjahre. An eine große Breze sind fein gezeichnete Wiesnsymbole von Riesenrad und Weißwurst bis Mass und Charivari gebunden, alles vor einem rosafarbenen Hintergrund, in dem die bayerischen Rauten erkennbar sind. "Das ist ein moderner Entwurf von jemandem, der das Handwerk versteht", sagt Baumgärtner.

Mit dem Motiv wird für das Oktoberfest 2020 geworben, es wird nicht nur auf mehr als 10 000 Plakate gedruckt, sondern auch auf Sammlerkrüge und Pins. Der Entwurf ist verspielt und weniger klar, weswegen sich die Frage stellte, "ob man das auch auf einem Pin darstellen kann", so Baumgärtner. Darauf ist das Motiv schließlich nicht besonders groß. "Aber die meisten Leute sehen das heute hochaufgelöst im Internet, wir gehen da mit der Zeit." Und auf einem grauen Steinkrug kommt der rosafarbene Himmel der Bayern auch schön zur Geltung.

Peter, der Grafiker, hat sich von der traditionellen Seite des Festes inspirieren lassen und von seinen Kindheitserinnerungen. Zum dritten Mal hat er an dem Wettbewerb teilgenommen, diesmal ließ er 207 Konkurrenten hinter sich - und gewann 2500 Euro. Für den zweiten Platz bekommt Sebastian Neumann 1250 Euro, 500 Euro erhält Pascal Wilfling für den dritten Platz.

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Quelle:
SZ vom 01.02.2020/lfr
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