Der Oberbürgermeister macht es spannend. Durch den hinteren Eingang hat Dieter Reiter den Großen Ratssaal betreten, in dem seit Beginn der Corona-Pandemie der Stadtrat nicht mehr in voller Besetzung getagt hat. Ein kurzer, anerkennender Blick in Richtung der etwa zehn Fernsehkameras und der Dutzenden Journalisten, dann setzt der OB sich und beginnt damit, die Entscheidung zu begründen, auf die alles zuläuft. Zwischendurch könnte man bei manchen Formulierungen meinen: Er sagt ab. Doch nach acht Minuten ist klar: Es wird in diesem Jahr ein Oktoberfest geben. Und es wird, nach jetzigem Stand, eine normale Wiesn sein. Ob man das größte Volksfest der Welt, diesen 16-tägigen Ausnahmezustand, als "normal" bezeichnen kann, darüber lässt sich freilich streiten. Normal, das heißt in dem Fall: ein Oktoberfest ohne jegliche Beschränkungen. "Ich freue mich auf eine Wiesn 2022", sagt Reiter, "die allen, die hingehen, hoffentlich Spaß macht".
Münchner Oktoberfest 2022:Die Rückkehr der Wiesn
Lesezeit: 4 Min.
Pandemie, Krieg - und nun Wiesn? Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter erklärt bei einem nahezu staatstragenden Auftritt, warum das Oktoberfest wieder stattfinden soll - ohne Zugangsbeschränkungen.
Von Heiner Effern und Anna Hoben
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