Oktoberfest 2025Wieder kein Herzkasperlzelt auf der Oidn Wiesn

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Das Herzkasperlzelt ist in diesem Jahr wieder nicht auf der Oidn Wiesn dabei, sondern die Boandlkramerei.
Das Herzkasperlzelt ist in diesem Jahr wieder nicht auf der Oidn Wiesn dabei, sondern die Boandlkramerei. (Foto: Christian Einecke)

Die Bewerbung von Wirt Beppi Bachmaier wird wohl erneut abgelehnt – trotz hoher Bewertung fehlt am Ende ein Punkt. Derweil werden neue Fahrgeschäfte angekündigt.

Von Heiner Effern

Ein Aktenordner steht einsam auf der Theresienwiese unterhalb der Bavaria. „Bewerbung 2025“ ist mit der Hand auf den Rücken geschrieben, darüber und darunter ist das Logo des Herzkasperlzelts zu sehen. Das Foto mit diesem Motiv wurde auf der Facebook-Seite von Beppi Bachmaiers Lokal Fraunhofer veröffentlicht, am 31. Dezember 2024. Dazu wird kommentiert:  „Es ist vollbracht!“ Gemeint ist die Bewerbung für das große Comeback des Wirts mit seinem Herzkasperlzelt auf der Oidn Wiesn.

Doch wie es aussieht, wird daraus nichts: Wie schon im vergangenen Jahr dürfte Bachmaier auch für das Oktoberfest 2025 nicht die erforderliche Punktzahl erreichen.

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Über die Zulassung der Wirte mit ihren Zelten entscheidet der Münchner Stadtrat am Dienstag hinter verschlossenen Türen. Drei Gastronomen haben sich um das sogenannte Musikantenzelt auf dem historischen Teil des Oktoberfests beworben. Nach Informationen der SZ schlägt die Verwaltung dem dafür verantwortlichen Ausschuss für Arbeit und Wirtschaft vor, Peter Schöniger den Zuschlag zu erteilen. Diese Vorentscheidung folgt einem komplizierten Kriterienkatalog und fiel hauchdünn aus. Bachmaier fehlt nur ein Punkt auf seinen härtesten Konkurrenten.

Der Stadtrat folgt einem solchen Beschlussvorschlag in aller Regel. Das war auch schon im vergangenen Jahr der Fall, als Bachmaier völlig überraschend von der Oidn Wiesn geflogen ist. Seitdem das historische Oktoberfest nach dem 200-jährigen Bestehen 2010 zum festen Bestandteil des weltgrößten Volksfests gehört, galt der renommierte Wirt und Kulturförderer als gesetzt.

Doch schon 2024 fehlten Bachmaier die nötigen Punkte in der Bewertung seiner Bewerbung, Schöniger übernahm mit seinem Zelt „Boandlkramerei“. Das führte zu viel Unmut bei Freunden und Gästen des Fraunhofer, dessen Wirt wiederum sogar gegen die Entscheidung klagte. Allerdings vergeblich. Ein Jahr Zwangspause, dachten sich Bachmaiers Unterstützer, die sogar eine Petition gestartet hatten. Doch die Unterbrechung wird wohl mindestens zwei Jahre dauern.

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Ausgerechnet das Zelt, in dem die Volksmusik besonders liebevoll gepflegt wurde, fliegt wohl von der Oidn Wiesn. Wie kann das sein? Was soll das neue Zelt bieten? Warum begehrt der Stadtrat nicht auf? Einblicke in einen sehr speziellen Münchner Kulturkampf.

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Dabei wurde der komplizierte verwaltungsinterne Kriterienkatalog nach dem Ergebnis von 2024 eigens geändert. Das Kulturprogramm, wichtigster Teil der Bewerbung und Bachmaiers Prunkstück, wurde höher gewertet als bisher. Es geht in den Punkt „Anziehungskraft“ auf, der diesmal mit dem Faktor fünf multipliziert wurde (bisher galt Faktor vier). Bachmaier lag dort auch deutlich vor dem Konkurrenten Schöniger, aber in der Endsumme reichte der Vorsprung nicht. Beide erlangten knapp 260 Punkte, ein einziger davon dürfte den Ausschlag für die „Boandlkramerei“ geben.

Auf dem Oktoberfest 2025 sollen neue Fahrgeschäfte präsentiert werden

Die Vergabe der Zelte, aber auch die Zulassung der Fahrgeschäfte und aller anderen Beschicker des Oktoberfests erfolgt traditionell Anfang Mai. Damit bleiben knapp vier Monate für die konkreten Vorbereitungen. Bei den großen Zelten auf dem regulären Oktoberfest dürfte es keine Überraschungen geben. Dafür sollen wie bei jeder Auflage ein paar neue Fahrgeschäfte präsentiert werden, schließlich soll es auch Stammgästen nicht langweilig werden.

Dazu soll ein 71 Meter hoher Aussichtsturm gehören, der sogenannte Sky Lift. Dieser verfügt über vier Gondeln, aus denen Besucherinnen und Besucher einen außergewöhnlichen Blick über die Stadt erleben können. Während zwei von diesen unten auf Gäste warten, drehen sich die anderen beiden an der Spitze des Turms. Den Blick auf die weit darunter liegende Wiesn gewähren Panoramafenster im Boden der Gondeln.

Ebenfalls neu auf die Wiesn kommt das Fahrgeschäft „Swing Up“, bei dem die Gäste sich in Gondeln rasant im Kreis bewegen. Versprochen wird nostalgischer Charme mit neuer Technik. Klingt nach Oktoberfest.

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