Theaterpremiere über das Attentat im OEZEs bleibt ein Loch in der Gesellschaft

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Die nackten Fakten reichen vollkommen aus. Szene aus „Offene Wunde“ mit (von links) Max Poerting, Ruth Bohsung, Baran Sönmez, Luise Deborah Daberkow und Enes Åžahin.
Die nackten Fakten reichen vollkommen aus. Szene aus „Offene Wunde“ mit (von links) Max Poerting, Ruth Bohsung, Baran Sönmez, Luise Deborah Daberkow und Enes Åžahin. (Foto: Gabriela Neeb)

Das Recherche-Stück „Offene Wunde“ erinnert im Münchner Volkstheater an die Opfer des rassistisch motivierten Attentats im OEZ und bringt die Stimmen der Angehörigen auf die Bühne. Ohne ihren Schmerz voyeuristisch auszustellen.

Kritik von Sabine Leucht

„Hatte ihr Sohn einen Zopf?“ Diese letzte von vielen Fragen, mit der der Polizist offenbar plötzlich ins Präteritum sprang, lässt einen sogar dann erstarren, wenn sie nur auf der Bühne gestellt wird. Die Eltern des Toten muss sie geradezu zerschmettert haben. Wir sind im Kapitel „Die Benachrichtigung“ des Recherche-Stückes „Offene Wunde“, das die Dokumentartheatermacherin Christine Umpfenbach und die Soziologin Tunay Önder aus Gesprächen mit Angehörigen von sieben der neun Opfer des Anschlags auf das Münchner Olympia-Einkaufszentrum (OEZ) collagiert haben. Jetzt war Premiere im Volkstheater.

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Dokutheater „Offene Wunde“
:Das OEZ-Attentat kommt auf die Bühne

Das dokumentarische Theaterstück „Offene Wunde“ erzählt im Volkstheater aus der Perspektive der Geschwister der Opfer des Anschlags. Tunay Önder und Christine Umpfenbach haben zahlreiche Interviews geführt, um die Erinnerung wachzuhalten.

Von Yvonne Poppek

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