Vermeintliche Schüsse haben am Samstag im Münchner Einkaufszentrum OEZ Panik und einen Großeinsatz der Polizei ausgelöst. Wie die Pressestelle mitteilte, hatten sich mehrere Menschen beim Notruf gemeldet. Sie hätten Schüsse gehört, Menschen würden aus dem Olympia-Einkaufszentrum (OEZ) rennen, andere würden sich in den Geschäften einschließen. Außerdem wurde von einem Besucher ein Feueralarm ausgelöst.
Etwa 120 Polizeibeamte, rund 40 Kräfte der Feuerwehr und 50 vom Rettungsdienst rückten aus. In Absprache mit der Polizei habe man rasch Entwarnung geben können, teilte die Feuerwehr mit, eine Bedrohungslage habe nicht vorgelegen. Zeugenbefragungen und eine Absuche ergaben, dass keine bewaffnete Person im OEZ war. Schüsse habe es ersten Erkenntnissen zufolge auch nicht gegeben, ebenso wenig wie einen Brand.
Am Sonntag erklärte eine Polizeisprecherin, dass in einem Laden des Einkaufszentrums ein schwerer elektronischer Gegenstand zu Boden gefallen sei. Dieses einmalige Knallgeräusch soll die Panik ausgelöst haben. Andere Ursachen habe man bisher nicht ermitteln können. Am Montag teilte die Polizei mit, dass es sich bei dem Gerät um ein Handy oder ein Funkgerät gehandelt habe, das einem Sicherheits-Mitarbeiter heruntergefallen sei.
Einige Menschen seien bei der Flucht und der Panik gestürzt und hätten sich leicht verletzt. Ein zehn Monate alter Bub erlitt eine Platzwunde am Kopf, wie die Feuerwehr berichtete. Gefahr für die Bevölkerung bestand den Angaben zufolge nicht.
Der Vorfall weckt Erinnerungen: Im OEZ starben am 22. Juli 2016 neun Menschen bei einem rassistischen Attentat. Auch der 18-jährige Täter starb.