Süddeutsche Zeitung

Rohbauarbeiten haben begonnen:Südliches Oberwiesenfeld: 600 günstige Wohnungen für Staatsbedienstete

In das autofreie Quartier in der Nähe des Leonrodplatzes sollen Polizistinnen, Krankenpfleger und Verwaltungsangestellte einziehen. Die Freistaat-eigene Stadibau GmbH investiert knapp 250 Millionen Euro.

Von Sonja Niesmann, Neuhausen

Früher einmal war das Gelände militärisch genutzt; hätten die Olympischen Winterspiele 2018 in München und nicht in südkoreanischen Pyeongchang stattgefunden, wäre dort das Mediendorf gestanden; und ganz zuletzt zogen die Gemeinschaftsgärtner von "O'pflanzt is" dort Gemüse und Kräuter.

Nun haben auf dem südlichen Oberwiesenfeld die Rohbauarbeiten für ein neues Wohnquartier begonnen. Insgesamt 611 günstige Mietwohnungen für Staatsbedienstete will die Stadibau GmbH, ein Tochterunternehmen des Freistaats, hier, nördlich der Schwere-Reiter-Straße und östlich der Emma-Ihrer-Straße, errichten. Bei der Vorstellung des Projekts vor gut drei Jahren war die Rede von Mieten zwischen acht und zehn Euro pro Quadratmeter. Einziehen sollen beispielsweise Polizistinnen und Polizisten, Krankenpflegerinnen und Krankenpfleger, Verwaltungsangestellte.

Im ersten Bauabschnitt dieses größten Projekts in der Geschichte der staatlichen Wohnungsbaugesellschaft, das im beschleunigten Verfahren durchgezogen worden ist, werden an der Schwere-Reiter-Straße 342 Mietwohnungen für Staatsbedienstete sowie zwei Kindertagesstätten realisiert. Weitere 269 Wohnungen, eine dritte Kindertageseinrichtung und ein öffentlicher Park, der einen fließenden Übergang zum Olympiapark bilden soll, kommen im zweiten Bauabschnitt hinzu; dieser kann erst nach dem Auszug der Tierklinik beginnen. Im Frühjahr 2023 soll voraussichtlich der erste Abschnitt und Ende 2024 der zweite Bauabschnitt fertiggestellt sein.

Die Wohnungsbaugesellschaft investiere insgesamt knapp 250 Millionen Euro in den dringend benötigten neuen Wohnraum in München, teilt die bayerische Bauministerin Kerstin Schreyer (CSU) mit. Sie preist das sieben Hektar große Wohnquartier in der Nähe des Leonrodplatzes mit seinen begrünten, autofreien Freiflächen und Platz für Treffpunkte ebenso wie für Rückzugsorte, das von Markus Söder einst als "Beamtencity" tituliert worden ist, als "außerordentlich attraktiv, zeitgemäß und lebenswert" an.

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Quelle:
SZ vom 04.01.2021
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