Obersendling:Neues Quartier auf dem Siemens-Areal

Im Konzept für die Gewerbebrache verschmelzen zwei Entwürfe

Von Annette Jäger, Sebastian Krass, Obersendling

Das Konzept für das alte Siemens- und Betonwerk-Areal an der Machtlfinger/Boschetsrieder Straße steht: Der Ausschuss für Stadtplanung und Bauordnung des Stadtrats hat am Mittwoch das städtebauliche und landschaftsplanerische Gesamtkonzept für die brachliegende Gewerbefläche in Obersendling bekannt gegeben. Dem Ergebnis ist ein Workshop im Juli 2019 vorausgegangen, bei dem sieben renommierte internationale Städteplaner beauftragt waren, Studien für das Areal zu erarbeiten. Zwei favorisierte Entwürfe - von den Büros COBE Architects und KCAP mit SLA - blieben im Rennen. Diese wurden nun zusammengeführt in einen Entwurf und fließen im Weiteren in den Bebauungsplan für das Areal ein. Damit ist das Workshop-Verfahren, initiiert von der Projektentwicklungsgesellschaft Horus Sentilo, der ein großer Teil der Grundstücke gehört, abgeschlossen.

Auf dem Areal sind neben einer gewerblichen Nutzung auch Wohnungen mit Kindertageseinrichtungen geplant sowie Einzelhandel und Gastronomie. Die Entwicklung soll dem Wohnungs- und Büroraumdruck entgegenwirken und gleichzeitig zur Revitalisierung des Gewerbebandes Obersendling beitragen.

Paul Bickelbacher (Grüne) wie auch Heike Kainz (CSU) lobten in der Sitzung des Stadtplanungsausschusses das Workshop-Verfahren, das insgesamt sehr gute Ergebnisse gebracht habe und bei dem zwei Favoritenlösungen zu einem Entwurf verschmolzen wurden. Bickelbacher betonte, dass keine zusätzliche Flächenversiegelung vorgesehen sei. "Es geht um einen Bereich, der schon komplett versiegelt ist, es wird kein neues Grün in Anspruch genommen für die Bebauung." Gleichzeitig wünschte er sich noch mehr Wohnmöglichkeiten als nur die bislang vorgesehenen 200 Wohnungen.

Stadtbaurätin Elisabeth Merk gab zu bedenken, dass in der Rahmenplanung für Obersendling schon sehr viel Wohnen vorgesehen sei, für mehr als 10 000 neue Einwohner, aber bisher nur sehr wenig kulturelle und soziale Aspekte berücksichtigt worden seien. "Aber natürlich besteht die Aufgabe auch darin zu schauen: Geht vielleicht noch mehr Wohnen? Was bedeutet das für die dann nötige Infrastruktur? Und was für die Freiraumplanung?" Der Stadtrat werde sich noch mehrmals mit dem Thema befassen müssen.

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