München/Oberschleißheim:Demonstration gegen Hubschrauber-Verlegung

Anfragen, Proteste, Klagen, Anträge - seit mehr als zehn Jahren kämpft Oberschleißheim gegen die geplante Ansiedlung der bayerischen Polizeihubschrauber. Am Freitag, 28. September, soll nun mit einer Demonstration ein vernehmbares Signal gesetzt werden. "Es reicht!" ist die Demo betitelt, zu der sich auf Initiative der Oberschleißheimer Grünen neben allen Parteien des Ortes auch die Münchner Grünen und die Bürgerinitiativen in Oberschleißheim und in Münchens Norden bekennen. Treffpunkt ist am Freitag um 17 Uhr am Oberschleißheimer Volksfestplatz.

Die Bürgerinitiative "Oberschleißheim soll nicht weiter zerstört werden" hat am Montag per Einschreiben an Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) appelliert: "Eine weitere Negativeinrichtung ist unverantwortlich." Im Münchner Norden sei "die Grenze an Lärm, Stickoxiden und Gestank weit überschritten". Auch in der Landeshauptstadt, wo diverse nördliche Stadtbezirke eher noch stärker belastet würden als Oberschleißheim, artikuliert sich allmählich Widerstand. "Man kann den Bürgern hier nicht noch mehr Lärmquellen, vor allem nachts, zumuten", heißt es in einem Aufruf der Münchner Grünen zur Demo.

Stadt und Landkreis München, die Gemeinde Oberschleißheim und Privatleute sowie der Bund Naturschutz haben gegen die im Sommer erteilte Baugenehmigung geklagt. Sie werten es als krassen Verfahrensfehler, dass keine Alternativen zur Verlagerung der Hubschrauber vom Flughafen München nach Oberschleißheim geprüft worden seien. Dabei fänden 70 Prozent der Einsätze der Staffel südlich von München statt. Doch noch vor einer Genehmigung habe das Innenministerium so massiv in die Planung und den Grunderwerb investiert, dass Alternativplanungen in der Folge mit Verweis auf die Vorleistungen abgelehnt worden seien.

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