Auf das schwarze Straßenpflaster hat Nima Eps-Meier Pappe gelegt, darüber eine dünne Matratze. An einer Seite lehnt eine Styroporplatte, wie eine kleine weiße Mauer zur Straße. Am Kopfende ist ein blauer Regenschirm aufgespannt. Nima Eps-Meier schläft hier, auf dem Bürgersteig am Stachus. Die 54-Jährige kommt aus Togo, von ihrem deutschen Mann ist ihr nur der Doppelname geblieben. Früher habe sie in Deutschland gearbeitet, erzählt Eps-Meier, dann sei sie krank geworden. Als ihr die Papiere gestohlen wurden, habe sie beschlossen, auf der Straße zu bleiben. "So ist das Leben", sagt Eps-Meier, "manchmal ist es gut, manchmal ist es schlecht." Und manchmal, fügt sie noch hinzu, "manchmal ist es kalt."
Obdachlose im Winter:"In einer Unterkunft schaffe ich es nicht"
Lesezeit: 3 Min.

Helfern zufolge gäbe es Schlafplätze genug. Trotzdem leben etwa 500 Menschen in München auf der Straße - auch in diesen kalten Wintertagen. Woran das liegt und wie Unterstützer versuchen, das zu ändern.
Von Anne Eberhard

Schneechaos in München:Schleudertrauma
Beobachtungen aus einer Stadt, in der in dieser Woche so einiges ins Rutschen kam.
Lesen Sie mehr zum Thema