Nymphenburg:Mann soll Ehefrau erstochen haben

Nach der Tat geht der 36-Jährige zur Polizei und gesteht.

Von Julian Hans

Ein 36-jähriger Münchner hat in der Nacht auf Dienstag offenbar seine Ehefrau in der gemeinsamen Wohnung in Nymphenburg erstochen. Der Mann sei kurz vor zwei Uhr in die Polizeiinspektion Neuhausen gekommen und habe die Tat gestanden, teilte die Polizei am Morgen mit. Die Beamten fuhren sofort zum Tatort und konnten dort die 38-jährige Frau nur noch tot auffinden. Ihr Körper habe eine Vielzahl von Stichwunden aufgewiesen, hieß es. Der Leichnam wurde zur Obduktion in die Rechtsmedizin gebracht.

Weder zum Ablauf der Tat noch zu den Motiven des Ehemannes konnte die Polizei wenige Stunden nach der Tat nähere Angaben machen. Zunächst müssten die Ergebnisse der Spurensicherung und der Obduktion abgewartet werden, erklärte Polizeisprecher Werner Kraus. Die 38-Jährige ist in München geboren, der 36 Jahre alte Tatverdächtige kommt aus dem Landkreis Pfaffenhofen. Über einen früheren Streit oder über Gewalt in der Beziehung hatte die Polizei am Dienstag keine Erkenntnisse. "Die Personen sind beide polizeilich gänzlich unbekannt" sagte Polizeisprecher Werner Kraus.

Im vergangenen Jahr gab es im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums München sieben vollendete Tötungsdelikte, also Taten, die als Mord oder Totschlag eingestuft wurden. Außerdem gab es 32 versuchte Tötungsdelikte. Bis auf einen versuchten Mord konnten alle aufgeklärt werden. In 32 der insgesamt 39 Fällen handelte es sich um Taten in denen der Tatverdächtige aus dem Verwandten oder Bekanntenkreis des Opfers kam. Das geht aus dem Sicherheitsreport des Polizeipräsidiums für 2019 hervor. Alle ermittelten Tatverdächtigen waren männlich. In 20 Fällen verwendeten sie ein Messer bei ihrer Tat, nur in einem Fall eine Schusswaffe.

© SZ vom 14.10.2020 / anh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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