Süddeutsche Zeitung

Nymphenburg:Maulwürfe baggern sich durch Schlosspark

Dort übersäen unzählige Hügel die barocke Gartenanlage. Warum die geschützten Tiere trotzdem gerngesehene Bewohner sind - zumindest im größten Teil des Parks.

Er ist der Baggerkönig - und das sieht man zur Zeit besonders gut im Park von Schloss Nymphenburg in München. Denn dort übersäen unzählige Maulwurfshügel die barocke Gartenanlage. Ist es eine Plage? "Die Maulwürfe können sich im geschützten Habitat wunderbar ausbreiten und sind im größten Teil des Parks gerngesehene Bewohner", sagt Franziska Wimberger, Sprecherin der Bayerischen Schlösserverwaltung. Nur auf den Zierrasenflächen im Innen- und Außenparterre würden die Gärtner die Maulwurfshügel glatt ziehen.

Die Maulwürfe schaden den Pflanzen nicht - im Gegenteil. "Sie nutzen ihnen sogar, indem sie ganzjährig den Boden auflockern", sagt die Sprecherin. Wie viele Maulwürfe im Schlossgarten am Werk seien, könne sie nicht sagen. Aber nicht nur Schloss Nymphenburg bietet den Tieren optimale Bedingungen, in vielen Parkanlagen der Bayerischen Schlösserverwaltung lebten zahlreiche Maulwürfe. Beschwerden von Besuchern gebe es nicht.

Maulwürfe sind geschützt und dürfen nicht gestört oder gar getötet werden. Im Frühjahr steht die Paarungszeit an. Wenn der Boden nicht mehr gefroren ist, suchen sie näher an der Oberfläche nach Nahrung. Da Wiesen und Rasen im Winter weniger gepflegt werden, sammeln sich mehr Haufen an. Der Maulwurfshügel dient als "Belüftung" der unterirdischen Gänge. Tritt man ihn platt, ist das für den Maulwurf ein Zeichen, so schnell wie möglich einen neuen aufzuwerfen.

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