Verfolgung in der NS-Zeit:Die Nacht, in der die Münchner Polizei die ersten Schwulenlokale stürmte

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Im Lokal "Schwarzfischer" begann am 20. Oktober 1934 mit der ersten Großrazzia die Verfolgung Homosexueller - hier ein historisches Foto der Wirtschaft an der Ecke Oberanger/Dultstraße. (Foto: Stadtarchiv München)

Bei der Großrazzia vor 90 Jahren wurden 145 Männer ohne rechtliche Grundlage festgenommen, viele kamen ins KZ Dachau. Albert Knoll von der Gedenkstätte forscht zur Verfolgung Homosexueller durch die Nazis – und warnt vor „beunruhigenden Tendenzen“.

Von Patrik Stäbler

„Die Herren tanzten miteinander, während zwei anwesende Damen dem Tanze fernblieben, beziehungsweise von keinem der Herrn zum Tanz eingeladen wurden.“ Allein diese Tatsache erregt offenbar den Argwohn jenes Polizisten, der im Jahr 1929 zur Beobachtung in die Münchner Schankwirtschaft „Schwarzfischer“ entsendet wird. In seinem Überwachungsprotokoll schreibt er hinterher: „Mehrere Herrn hatten den Oberkörper stark entblößt.“ Und weiter: „Durchschnittlich waren die Herren stark gepudert, auch die Lippen mit Lippenstift gerötet. […] Das Verhalten der Herrn war ähnlich der Unterhaltung von Liebespaaren.“ 

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