Café Nourish in Neuhausen:Neuer „Anstrich“ in zehn Tagen

Lesezeit: 2 Min.

Das neu gestaltete Café Norish. (Foto: Catherina Hess)

Wo einst das Café gROOSartig war, ist nun das Nourish Café beheimatet. Die neue Inhaberin hat in Windeseile umgebaut - und ein Lokal geschaffen, in dem man das Smartphone gerne mal beiseitelegen darf.

Von David Scheidler

Normalerweise braucht der Mensch länger als zehn Tage, um große Veränderungen herbeizuführen. Zu Fuß schafft man es in diesem Zeitraum von München aus gerade mal bis nach Nürnberg. Und wer einen zehntägigen Urlaub gebucht hat, ist nicht selten überrascht, wie schnell er vorüber ist.

Nadine Munz hat es dennoch geschafft: Innerhalb von nur zehn Tagen hat sie aus dem Café gROOSartig, betrieben von ihrer Vorgängerin Maike Roos, das Nourish Café gemacht.

Vieles ist nun seit Ende November anders in der Nähe des Rotkreuzplatzes. Die Einrichtung mit viel Holz ist einem eher minimalistischen urbanen Flair mit viel Grün und Orange gewichen. Und auch die Speisekarte hat sich gewandelt: Früher gab es unter anderem Bowls, die nach Vornamen wie „Sophia“ benannt waren. Jetzt tragen die etwas ausgefalleneren Frühstücks-Gerichte englische Namen.

Für 13,80 Euro gibt es beispielsweise „Tahini & Veggies“, eine Tofu-Creme mit gegrilltem Gemüse und geröstetem Brot. Oder zum gleichen Preis „Avocado“, das am häufigsten gegessene Frühstück. Das ist eine Brotscheibe, auf die unter anderem Guacamole, ein pochiertes Ei und auch Senfkaviar kommen. Ein anderes Gericht hört auf den Namen „Roasted Pepper & Ricotta“. Wer es klassischer mag, kann auch ein Croissant mit Marmelade (4,30) oder eine Portion Rührei erhalten (11,10).

Auf der Speisekarte steht unter anderem gegrilltes Gemüse mit geröstetem Brot. (Foto: Catherina Hess)
Sehr beliebt: Brot mit Guacomole, Ei, Senfkaviar und Salat. (Foto: Catherina Hess)

Zu trinken gibt es neben wohlschmeckendem Kaffee auch gesunde hausgemachte Fermente. So ist Wasserkefir je nach Größe für 4 beziehungsweise 6,60 Euro zu haben. Oder Oxymel (6,60), ein Kräuterauszug basierend auf Honig und Apfelessig.

Ungewöhnlich ist das Getränkeangebot in dem Café. (Foto: Catherina Hess)
Und wer lieber klassisch frühstückt, nimmt Kaffee und Croissant. (Foto: Catherina Hess/)

Die Veränderungen an Einrichtung und Speisekarte haben den Effekt, den sich die Inhaberin gewünscht hat: Die Zielgruppe ist ein bisschen jünger geworden. Munz selbst ist erst 31 Jahre alt – und hat Freunden zufolge schon immer hier und da davon gesprochen, ein Café eröffnen zu wollen.

Dass es ausgerechnet in Neuhausen geklappt hat, freut die Inhaberin besonders. Schließlich wohnte sie, die auf einem Bauernhof in der Nähe von Stuttgart aufwuchs, in ihrer Münchner Anfangszeit in der Gegend. „Die Umgebung ist ein bisschen Dorf-like“, findet sie. Es gebe eine eigene Community und trotzdem sei man „super nah dran“ an der Innenstadt.

Das Café ist beim Besuch an einem Montagmorgen gut besucht. Munz ist recht zufrieden damit, wie es läuft, kann aber auch einordnen: Viele der Gäste hat sie von ihrer Vorgängerin übernommen.

Der Ansatz, den sie mit ihrem Café verfolgt, soll ganzheitlich sein. Auf der Website ist zu lesen: „Nourish bedeutet nähren – nicht nur den Körper, sondern auch den Geist und die Seele.“ Munz sagt dazu: „Ich wollte einen Ort schaffen, der einem Energie gibt.“ Damit dies gelingt, gibt es eine kleine Büchernische. Auf der Speisekarte wird in einem kleinen Text zudem dafür geworben, „den Zauber des Augenblicks ohne Bildschirm“ zu genießen. Will heißen: Das Smartphone darf im Nourish gerne in der Tasche bleiben.

Wer genug Dynamik besitzt, in zehn Tagen ein ganzes Café umzukrempeln, wird an diesem Punkt wohl nicht stehen bleiben.  Und tatsächlich: Um unter der Woche noch mehr Kundinnen anzulocken, soll die Mittagskarte erweitert werden. Man darf also gespannt sein, was sich im Nourish Café noch so ändern wird.

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