"Night of Light" in München:Rote Hilferufe von Veranstaltern

Die Eventbranche leidet extrem unter der Corona-Krise, seit März finden keinerlei Events mehr statt. Mit einer Lichtaktion machen die Unternehmen auf die schwierige Lage aufmerksam.

Von Eric Hartmann und Verena Wolff

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Aktion 'Night of Light' - München

Quelle: dpa

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Was für eine Kunstaktion gehalten werden könnte, ist eigentlich ein Hilferuf. Mit leuchtenden Mahnmalen hat die Veranstaltungsbranche am Montagabend auf ihre schwierige Lage in der Corona-Krise hingewiesen. Dafür wurden in zahlreichen Städten wichtige Bauwerke in rotes Licht getaucht - auch in München, wie hier der Olympiaturm. "Die Veranstaltungswirtschaft steht auf der Roten Liste der akut vom Aussterben bedrohten Branchen", schreiben die Veranstalter auf ihrer Webseite.

Night of Light. Mit einer Lichtaktion in der Nacht des 22. Juni machen der Gasteig und andere Institutionen auf die Gefährdung vieler Kulturakteure aufmerksam.

Quelle: Florian Peljak

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"Münchens Strahlkraft speist sich nicht zuletzt aus seinem vielfältigen kulturellen Angebot. Dieses ist jedoch in großer Gefahr - wie kaum ein anderer Bereich musste und muss die Kultur aufgrund der Pandemie große Einbußen hinnehmen", sagt Gasteig-Geschäftsführer Max Wagner. Auch der Gasteig wurde rot beleuchtet - die gesamte Gastronomie des Hauses hatte bereits im Mai Insolvenz angemeldet. Als Grund dafür wurde die coronabedingte Schließung des Kulturzentrums seit Mitte März angegeben.

Aktion ´Night of Light" - München

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Überall in Bayern führten die ergriffenen Hygiene- und Präventionsmaßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie dazu, dass drei Monate lang keine Veranstaltungen stattfinden konnten. Und auch jetzt, da die Maßnahmen langsam wieder gelockert werden, ist ein normaler Betrieb noch in weiter Ferne. Deutschlandweit wurden zahlreiche Gebäude angestrahlt, in Berlin etwa das Brandenburger Tor und die Elbphilharmonie in Hamburg. In München gehörte auch das Siegestor zu den Projektionsflächen.

Night of Light. Mit einer Lichtaktion in der Nacht des 22. Juni machen der Gasteig und andere Institutionen auf die Gefährdung vieler Kulturakteure aufmerksam.

Quelle: Florian Peljak

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Zu Beginn der Aktion waren bundesweit und im angrenzenden Ausland rund 8900 Gebäude verzeichnet, die angestrahlt werden sollten. Darunter sind Betreiber von Eventlocations, Hallen, Kinos und Kleinkunst-Theatern sowie Technikausstatter, Messebauer, Zeltverleiher oder Tagungshotels. Und das Münchner Stadtmuseum.

Night of Light. Mit einer Lichtaktion in der Nacht des 22. Juni machen der Gasteig und andere Institutionen auf die Gefährdung vieler Kulturakteure aufmerksam.

Quelle: Florian Peljak

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Wegen der behördlichen Auflagen im Zuge der Corona-Krise sei einem riesigen Wirtschaftszweig praktisch über Nacht die Arbeitsgrundlage entzogen worden, hatten die Organisatoren rund um den Essener Eventlocation-Betreiber Tom Koperek vor der "Night of Light" berichtet. Seit Mitte März mache die Veranstaltungswirtschaft quasi keinen Umsatz mehr. Auch den Betreibern des Hochbunkers an der Blumenstraße geht es so.

Night of Light. Mit einer Lichtaktion in der Nacht des 22. Juni machen der Gasteig und andere Institutionen auf die Gefährdung vieler Kulturakteure aufmerksam.

Quelle: Florian Peljak

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Angestrahlt wurde auch das neue Riesenrad am Münchner Ostbahnhof. Betroffen sind von der Krise nicht nur Unternehmen und Einrichtunge, sondern auch Selbständige, die am Kulturbetrieb beteiligt sind. Statt der existierenden Kredit-Programme sei "echte Hilfe" nötig, denn die Branche überstehe sonst die kommenden 100 Tage nicht, heißt es. Laut Aussage der Initiatoren sind mehr als 50 Prozent der Betriebe in der Veranstaltungswirtschaft akut von der Insolvenz bedroht.

© SZ.de/dpa vewo
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