München heute:TU München und SAP wollen enger zusammenarbeiten / Flughafenterminal soll erweitert werden

TU Garching bei München, 2018

Am Campus der TU München in Garching soll ein von SAP gesponserter Neubau entstehen.

(Foto: Florian Peljak)

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Von Max Fluder

Wissen ist Macht. So lautet ein bekanntes Sprichwort. Und wo sollte man Wissen erlangen können, wenn nicht an den Universitäten. In der Theorie sind die Hochschulen Freiräume des Geistes, ist die Wissenschaft unabhängig von den (Macht-)Interessen Dritter und nur den Forschungsergebnissen und der Gesellschaft verpflichtet. Zumindest sieht so die hiesige Vorstellung aus. In Deutschland wird der Hochschulbetrieb überwiegend durch Staatszuschüsse und Forschungsgemeinschaften finanziert. Die Universitäten anderer Länder hingegen sind sehr stark auf Drittmittel angewiesen, auf Gelder also, die Unternehmen oder Privatpersonen zur Verfügung stellen.

Aber auch in Deutschland gibt es zunehmend Kooperationen zwischen Universitäten und Unternehmen - und nicht selten stehen sie in der Kritik, besonders wenn die Summen groß sind. Was ist mit der Unabhängigkeit der Forscher? Bestimmt das Unternehmen mit? Die Technische Universität München (TUM) muss sich diesen Fragen stellen, denn sie ist besonders erfolgreich darin, Konzerne als Drittmittelgeber zu gewinnen: darunter General Electric, Lidl, Siemens, Google, Facebook. Und was Facebook angeht, lässt eine der Süddeutschen Zeitung vorliegende Vereinbarung zwischen dem Konzern und der TUM zumindest Zweifel hinsichtlich der Unabhängigkeit des Ethik-Instituts zu.

Heute hat die TUM eine neue Kooperation bekannt gegeben: Der Softwarekonzern SAP wird etwa 100 Millionen Euro in einen Neubau in Garching investieren. Das Unternehmen und die Hochschule sprechen von der "deutschlandweit umfangreichsten Partnerschaft", wie meine Kollegin Kathrin Aldenhoff berichtet. Wie die Verträge zwischen SAP und TUM genau aussehen, wird nicht bekannt gegeben. Der Lehrstuhlinhaber für Wirtschaftsinformatik an der TUM, Helmut Krcmar, beteuert die Unabhängigkeit der Forschung. "Wir sind nicht die verlängerte Werkbank einer großen Firma", sagt er. Dass Verträge zwischen Universitäten und ihren Partnern oft nicht einsehbar sind, mag aus Sicht der beteiligten Firmen nachvollziehbar sein, wenn es um geistiges Eigentum geht. Dass aber auch finanzielle Absprachen nicht offengelegt werden müssen, ist ein Problem, das nicht nur die TU betrifft, aber diese besonders, kommentiert mein Kollege Jakob Wetzel.

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