München heute:U-Bahnhof Sendlinger Tor erst 2023 fertig / Wenn illegale Partys tödlich enden

Eine Hand mit einem Stempelaufdruck: "Illegale Party".

Der Platzmangel in München macht es jungen Veranstaltern schwer, Räume zu finden. Sich auszuprobieren, zu feierm - das geht oft nur in der Illegalität.

(Foto: Amelie Geiger / OH)

Nachrichten und Lesenswertes aus der Stadt.

Von Max Fluder

Paul ist tot. Schon seit mehr als fünf Monaten. Für seine Freunde, seine Kollegen am Theater und für seine Familie war es ein Schock. Der Verlust eines Menschen kann die Angehörigen in ein Loch reißen, besonders dann, wenn der Verstorbene jung ist. Paul wurde 23 Jahre alt und als "23-Jähriger" wurde er auch bei uns in der Zeitung beschrieben. In zwei Absätzen meldeten wir seinen Tod, es war kein normales Ableben. Paul starb an einer Kohlenstoffmonoxid-Vergiftung, er atmete die Abgase eines Dieselgenerators ein, während er schlief. Auf einer illegalen Party.

Die Veranstaltung in der Jutierhalle in Neuhausen war die erste eines neugegründeten Kollektivs. Es war auch ihre letzte. Viele Kollektive veranstalten unangemeldete Partys, veranstalten sie an entlegenen Ecken der Stadt. Unter Brücken, im Wald oder eben in alten Industriehallen. Wieso das? Der Reiz des Abenteuers, natürlich. Aber auch der Platzmangel ist ein Grund, in die Illegalität zu gehen. Die Stadt müsse den Partykollektiven entgegenkommen - das hat meine Kollegin Amelie Völker von verschiedenen Veranstaltern zu hören bekommen (SZPlus). Denn: "Viele Kollektive sind gewillt, in einen legalen Bereich zu gehen", sagt ein Mitglied des Kollektivs "Techno ist Familiensache".

Spurlos ist Pauls Tod nicht an der Münchner Szene vorbeigegangen. Ein Kollektiv setzt etwa auf befreundete Sanitäter, die bei den Partys mit dabei sind. Auch suchen Kollektive aktiv Beratung bei Mindzone, einer Initiative zur Information und Beratung im Zusammenhang mit Partydrogen, oder besuchen Erste-Hilfe-Kurse. Pauls Freunde haben ihm übrigens an der Wittelsbacherbrücke ein Denkmal gesetzt. Seinen Namen sie an die Mauer der Brücke gesprayt. Dort und in ihren Herzen lebt Paul weiter.

DAS WOCHENENDE IN MÜNCHEN

U-Bahnhof am Sendlinger Tor wird erst 2023 fertig Beim Graben der beiden neuen Zugänge zu den Bahnsteigen waren mehr Beton und Stahl im Weg als gedacht. Den ersten werden die Fahrgäste schon bald nutzen müssen - vor allem als Umleitung.

Eine Schlange auf dem Weg zum Zoo Überfüllte Parkplätze und verstopfte Straßen am Tierpark Hellabrunn nerven die Anwohner. Doch die Pläne für ein neues Parkhaus liegen auf Eis, nach wie vor im Gespräch ist eine Standseilbahn zur Verkehrsentlastung.

Schutz für Radler vor Trambahnschienen Eine spezielle Gummifüllung könnte verhindern, dass Fahrradreifen in Trambahnschienen geraten. Die Stadt Zürich testet das System, doch bei der Münchner Verkehrsgesellschaft ist man skeptisch.

MÜNCHEN ERLESEN

Restaurants in München | Bars in München | Frühstück und Brunch

Ask Helmut Kopfgrafik Neu

Zu den Landkreisen: Bad Tölz-Wolfratshausen | Dachau | Ebersberg | Erding | Freising | Fürstenfeldbruck | München | Starnberg

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: