Süddeutsche Zeitung

München heute:Grünen-Chefin Lux tritt zurück / Zu Besuch beim Polizeipräsidenten

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Von Julian Hans

Wie fühlt es sich wohl an, Tag für Tag zur Arbeit zu gehen, und an einem Schreibtisch Platz zu nehmen, an dem der SS-Führer Heinrich Himmler das erste Konzentrationslager der Nazis geplant hat? Münchens Polizeipräsident Hubertus Andrä sagt, im Alltag denke er nicht dauernd daran. Sein Büro in der Ettstraße wird bis heute in dem Zustand erhalten, in dem es schon die Chefs der Münchner Polizei vor Andrä genutzt haben. 1933 hatte Himmler diesen Posten fünf Wochen lang inne.

Die Polizei sei keineswegs von Anfang an aufseiten der Nazis gewesen, sagt Andrä bei einem Gespräch in seinem Büro (SZPlus). Schließlich wurden beim Hitlerputsch vier ihrer Beamten getötet. Aber es mache ihn nachdenklich, wie schnell eine Organisation wie die Polizei gefügig gemacht und instrumentalisiert werden konnte, indem nur ein paar Posten ausgetauscht wurden.

Die Holzvertäfelung, die Stofftapeten und die schweren Möbel will Münchens Polizeipräsident aus zwei Gründen nicht gegen ein modernes, funktionales Büro eintauschen: Einmal gibt es ja extra ein Lagezentrum mit der ganzen Technik, die moderne Polizeiarbeit braucht. Zum anderen sollen die Räume, in denen frühere Polizeichefs noch mit ihren Familien gewohnt haben, "Erinnerung und Mahnung" sein.

In einer Zeit, in der Woche für Woche neue Details über rechtsextreme Netzwerke in deutschen Sicherheitsbehörden bekannt werden, kann man hoffen, dass die Mahnung ihre Wirkung nicht verfehlt.

DER TAG IN MÜNCHEN

Grünen-Stadtvorsitzende Lux tritt zurück Gudrun Lux gibt überraschend ihren Posten auf: Der Spagat zwischen Familie und Parteiamt habe sie "kontinuierlich an die Grenzen" gebracht. Ein halbes Jahr vor der Kommunalwahl müssen sich die Grünen neu sortieren.

Nur die U-Bahn zum Flughafen fehlt noch In Garching feiert die Technische Universität die Eröffnung des Bauprojekts "Galileo". Neben dem Audimax enthält der riesige Komplex ein Kongresszentrum, ein Hotel und ein Fitnesscenter.

Ein neues Festival für die Stadt Schon im kommenden Sommer könnte der "Lollapalooza"-Ableger im Olympiastadion Premiere feiern - allerdings unter einem anderen Namen: Superbloom.

Für Mauser könnte es schlimmer kommen Die Bundesanwaltschaft sieht im Verfahren gegen den früheren Präsidenten der Münchner Musikhochschule auch den Tatbestand der Vergewaltigung erfüllt. Damit könnte Mauser eine deutlich längere Haft drohen.

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