München heute:Kriminelle missbrauchen Angst vor Corona / 30 Tests in acht Stunden

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Der Hausarzt Basil Bustami in seiner Praxis - er macht täglich Dutzende Abstriche für Corona-Tests. (Foto: Robert Haas)

Nachrichten und Lesenswertes aus der Stadt.

Von Philipp Crone

Es ist derzeit nicht einfach, Geschichten zu recherchieren, bei denen man als Reporter im Normalfall Menschen treffen würde. Porträts zum Beispiel, oder auch Interviews. Und es könnte sein, dass so etwas in Zukunft eine Zeit lang noch schwieriger wird. Umso besser also, wenn einem Reporter, in dem Fall mir, ein Protagonist zufällig begegnet. Bei einem Verkehrsunfall zum Beispiel.

So war das am Mittwoch. Der Reporter fährt auf dem Roller von der Arbeit nach Hause, der Protagonist sitzt in einem Auto, dessen Fahrer noch abbiegt, obwohl die Ampel schon rot zeigt. Roller und Auto rollen aus verschiedenen Richtungen auf die Kreuzung, zum Glück im Schritttempo, leichte Berührung, schon muss man das Warndreieck zücken. Im Wagen der Ambulanz sitzt dann Hausarzt Basil Bustami. Der 54-jährige Allgemein- und Notfallmediziner ist gerade auf dem Weg zum nächsten Hausbesuch, um einen weiteren Abstrich bei einem Patienten zu machen, der auf das Coronavirus getestet werden soll. 30 Abstriche in acht Stunden schafft Bustami momentan in einer Schicht, so geht das jetzt seit drei Wochen (SZ-Plus).

Beim Warten auf die Polizei, die später unverrichteter Dinge wieder abrückt, weil nichts passiert ist, erzählt der Arzt von seinen Erlebnissen derzeit in München. Welche Ängste die Patienten daheim haben. Und was ihn ärgert. Der Deal ist klar: Wer dem Reporter die Vorfahrt nimmt und etwas zu erzählen hat, wird für ein Interview verpflichtet.

DER TAG IN MÜNCHEN

Kriminelle missbrauchen die Angst vor dem Coronavirus Sie geben sich zum Beispiel als infizierte Angehörige aus und fordern Geld für Medizin. Auch im Internet rollt eine neue Betrugswelle - Köder sind angebliche Informationen über das Coronavirus.

Nach mutmaßlichem Mord am Hart - Motiv weiter unklar Nachdem am Mittwoch die Leiche eines 25-Jährigen gefunden wurde, befragt die Polizei weitere Anwohner. Angehörige und Freunde des Opfers halten derweil eine Totenwache.

Bücher frei Haus Viele Buchhändler bringen ihre Ware wegen des Coronavirus persönlich zu den Kunden - ohne Aufpreis. Nur so können die kleinen Läden derzeit gegen Internetgiganten bestehen.

MÜNCHEN ERLESEN

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