München-Neuperlach: Gras drüber

Gegner der Mauer haben die Steine besprüht, die Stadt hat ein paar Sträucher davor gepflanzt. Den Rest soll der Efeu erledigen. (Foto: Florian Peljak)

Vor einem Jahr wurde vor eine Unterkunft in München-Neuperlach eine monströse Mauer gebaut. Lärmschutz, sagen Nachbarn. Rassismus, sagen Gegner. Jetzt sollen die Flüchtlinge kommen.

Guido Bucholtz lenkt seinen Ford im Schritttempo auf den Kiesstreifen, bremst, dreht den Zündschlüssel um. Ein paar Meter neben seinem Auto stehen vier Abfallbehälter, drei für Restmüll, einer für Papier, 1100 Liter jeweils. Bucholtz hat sich noch nicht abgeschnallt, er schaut aus dem Beifahrerfenster, schüttelt den Kopf: "Die haben hier zwar noch keinen vernünftigen Gehsteig geteert, aber Hauptsache, die Mülltonnen sind schon da. Das ist doch typisch deutsch."