Axel F.:Ein Wirtshaus-Bar-Hybrid für Bierfans

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"Neuhausen ist meine Hood": Alexander Feller ist in der Gegend aufgewachsen, in der er nun das Lokal betreibt, dessen Namen mit seinem eigenen spielt. (Foto: Stephan Rumpf)

In dem neuen Lokal am Leonrodplatz ist nichts so wichtig wie das Bier - und das gibt es in den abenteuerlichsten Formen.

Von Janina Ventker

Vier große Buchstaben zeigen an, was wirklich wichtig ist: B-I-E-R leuchtet es den Gästen schon von Weitem durchs Fenster entgegen. Der einzige Wandschmuck im Lokal und zugleich eine Ansage. Im neuen Wirtshaus-Bar-Hybrid Axel F. am Leonrodplatz ist Montag Biertag, Freitag gibt es Bier zum Selberzapfen und jeden Tag Bier-Cocktails. Letztere nehmen auf der Speisekarte gar eine ganze Seite ein. Das liest sich dann so: Bieracolada, Helles und Ananas, vier Euro. Männerspritz, Helles und Aperol, vier Euro. Helli Berry, Helles und Johannisbeere, vier Euro. Ein Bayer im Himmel, Rum, Blue Curaçao, Ananas und Weißbier, acht Euro.

"Panscherei!", mag hier der eine oder andere Bayer empört aufschreien. Doch Münchens Vorzeigebrauerei Augustiner billigt diese Kreationen mit ihrem Bier offenbar. Mehr noch, sie vertraut Geschäftsführer Alexander Feller, der seit mehr als zehn Jahren den "Marianne'n'hof" im Lehel betreibt - das vielleicht einzige Wirtshaus mit einer Pole-Dance-Stange und einem DJ-Pult - und dort seinen Gästen bereits Augustiner ausschenkt. Mit dem "Axel F." führt der 45-jährige Münchner sein Konzept fort, nur an anderer Stelle.

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Aufmerksame Wirtshausgänger könnten das schon am Logo erkannt haben, es ist dasselbe wie im "Marianne'n'hof": Eine Eule mit Kopfhörern, die auf einer Gabel hockt, wacht jetzt auch über den Leonrodplatz. Und die Speisekarten liefern den endgültigen Beweis für die Verwandtschaft der Lokale: Es sind die gleichen wie im "Marianne'n'hof" - Fellers Grafikerin hat ihn kurz vor der Eröffnung des Axel F. versetzt; so überbrückt der Wirt erst einmal mit 400 Restexemplaren aus dem Keller des Mutterlokals.

Demnach gibt es auch im Axel F. Burger, Schnitzel, Currywurst, Ofenkartoffeln, Pasta, Steaks und Spareribs, die Spezialität des Hauses. Gerne geordert: Spareribs süß-sauer mit Löffelpommes (14,90 Euro); das sind Pommes mit einer großen Kuhle, die sich zum Löffeln der Sauce eignet. Alles gute Grundlagen für ein Helles (0,5 Liter vom Fass 3,70 Euro), einen Bier-Cocktail oder auch eine hausgemachte Limonade (4,90 Euro).

Alexander Feller ist das neue Lokal eine Herzensangelegenheit, ist er doch keine hundert Meter weiter, in einer Sozialwohnung an der Leonrodstraße, aufgewachsen. "Neuhausen ist meine Hood", sagt der Familienvater mit den Tattoos am Oberarm und grinst. Das Axel F. - angelehnt an Fellers Namen und das berühmte Instrumentalstück aus den Achtzigerjahren - soll ein Ort für jedermann sein. Und so läuft es bereits an: An einem Hochtisch nahe der Bar bestellt mittags ein älterer Herr ein Schnitzel und ratscht mit dem Barkeeper, abends ordern zwei Studentinnen am Tresen ihre Cocktails, während die Musik langsam lauter wird.

Ach ja, bei Verliebten und Tinder-Bekanntschaften steht das Axel F. derzeit hoch im Kurs: Vor dem Eingang stehen zwei beheizte Gondeln, die man für ein romantisches Spareribs-Dinner zu zweit mieten kann.

Adresse: Dachauer Straße 185, 80637 München, 089/80047400, Öffnungszeiten: Sonntag bis Donnerstag 11 bis 1 Uhr, Freitag und Samstag 11 bis 3 Uhr, info@axelf-bar.de

© SZ vom 28.01.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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