Neuhausen:Tödlicher Betriebsunfall - Hausmeister gerät in Papierpresse

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Blick auf den Hinterhof des Kaufhof am Rotkreuzplatz, wo sich der tödliche Betriebsunfall ereignet hat. (Foto: Martin Bernstein)

Der Unfall ereignete sich am Dienstag im Kaufhof am Rotkreuzplatz. Wie es dazu kommen konnte, ist noch unklar. Die Polizei ermittelt.

Von Martin Bernstein

Ein tödlicher Betriebsunfall hat sich am Dienstagnachmittag bei Galeria Kaufhof am Rotkreuzplatz in Neuhausen ereignet. Ein 68 Jahre alter Hausmeister des Kaufhauses wurde nach Angaben von Feuerwehr und Polizei von einer Papierpresse eingeklemmt und erlitt dabei tödliche Verletzungen. Das für Betriebsunfälle zuständige Kommissariat 13 im Polizeipräsidium hat die Ermittlungen übernommen. Die Beamten prüfen beispielsweise, ob die Sicherheitsbestimmungen eingehalten wurden oder ob es einen Defekt gegeben haben könnte. Auch ein Sachverständiger hat seine Arbeit aufgenommen.

Der verheiratete 68-Jährige aus dem Landkreis Landsberg am Lech, ein Angestellter des Kaufhauses, war offenbar alleine an der Maschine gewesen. Deshalb ist bis jetzt auch noch nicht klar, wann sich der fatale Unfall genau ereignete. Nach dem Ermittlungsstand vom Mittwoch war es an der Laderampe im Betriebshof des Kaufhauses zu einem Papierstau in der Altpapier- und Karton-Pressanlage gekommen. Diesen wollte der Mann laut Polizei wohl beseitigen. Dabei geriet er mit dem Oberkörper in die Anlage. Die Münchner Berufsfeuerwehr berichtet, dass der Hausmeister vom plötzlich zurückfahrenden Presswerk der Anlage eingeklemmt worden sei.

Eine Reinigungskraft des Kaufhofs entdeckte den 68-Jährigen gegen 15.30 Uhr und alarmierte sofort die betriebsinternen Sanitäter sowie die Feuerwehr. Bereits beim Eintreffen der Einsatzkräfte konnte der Notarzt jedoch nur noch den Tod des Verunglückten feststellen. Um den Mann zu befreien, mussten erst mehrere Teile der Maschine demontiert werden, so die Feuerwehr. Mit Hilfe der Seilwinde an einem Rüstwagen der Berufsfeuerwehr konnte der Pressstempel nach vorne gezogen und der Tote geborgen werden. Das Kriseninterventionsteam (KIT) betreute die betroffenen Kollegen des Verunglückten. Nach Angaben eines Feuerwehrsprechers dauerten die Bergungsarbeiten etwa drei Stunden.

Die Unglücksstelle liegt in einem Hinterhof des Kaufhof-Gebäudes an der Pötschnerstraße. Dort trafen neben Kriminalpolizei, Feuerwehr und KIT auch Fachleute der Papierverwertungsfirma ein. Der Ladehof hat ein Dach und ist von den Eingängen zum Kaufhaus nicht einsehbar. Die meisten Kunden des Kaufhofs am Rotkreuzplatz bemerkten von dem schrecklichen Geschehen nichts. Sie berichteten, der Verkauf sei während des Bergungseinsatzes weitergegangen wie gewohnt. Am Mittwoch öffnete der Kaufhof am Rotkreuzplatz wie üblich um 9.30 Uhr seine Flügeltüren.

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