Nationalsozialismus in München:Das sadistische Repertoire der Gestapo war grenzenlos

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Judenhass gehört zur DNA der Geheimpolizei: Beamte beaufsichtigen 1941 eine Deportation nach Kaunas. (Foto: Stadtarchiv München)

Im Wittelsbacher Palais verhörte und quälte Hitlers Geheimpolizei ihre Gefangenen. Historiker Erich Kasberger hat in einer aufwendigen Recherche neue Details über die monströsen Verbrechen zusammengetragen.

Von Wolfgang Görl

Der Gefängnisoberwachtmeister Andreas Hoffmann war bei den Häftlingen mehr noch als andere Aufseher gefürchtet, er hatte den Beinamen „Der Totenkopf“. Im Gestapo-Gefängnis im Wittelsbacher Palais ließ er seinem Sadismus freien Lauf, schlug und quälte seine Opfer, begleitet von einem gewalt- und hasserfüllten Geschrei. Selbst Georg Frank, dem Leiter des berüchtigten Polizeigefängnisses, wurden Hoffmanns Gewaltorgien bisweilen zu viel, etliche Male sprach er eine Verwarnung aus. Ernstere Konsequenzen hatte der „Totenkopf“ nicht zu befürchten, denn das angestrebte System von Angst und Unterdrückung verkörperte er nahezu vorbildlich.

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