Nachruf:Unermüdliche Vorkämpferin

Gerlinde Engelmann setzte sich ihr Leben lang für die Rechte von Menschen mit einer geistigen Behinderung ein. Nun ist sie im Alter von 85 Jahren gestorben.

In einem Punkt war sich Gerlinde Engelmann sicher: "Man muss sich auskennen, um zu helfen." Und Gerlinde Engelmann wollte helfen. Sie engagierte sich von 1967 an bei der Lebenshilfe München - mittlerweile ein großer Sozialverein, der zu Beginn Beratung für Angehörige von Menschen mit Behinderung anbot. Gerlinde Engelmann war zunächst Mitarbeiterin, von 1976 an war sie im Vorstand tätig, dessen Vorsitzende sie von 1983 bis 1996 war. Bereits in ihren ersten Jahren bei der Lebenshilfe gründete sie die Elternberatung. Eine ehrenamtliche Tätigkeit, die sie auch noch lange nach ihrer Zeit als Vorsitzende übernahm. Nun ist Gerlinde Engelmann im Alter von 85 Jahren gestorben.

Nachruf: Abschied von Gerlinde Engelmann: Die Fremdsprachenkorrespondentin engagierte sich von 1967 an bei der Lebenshilfe München.

Abschied von Gerlinde Engelmann: Die Fremdsprachenkorrespondentin engagierte sich von 1967 an bei der Lebenshilfe München.

(Foto: Lebenshilfe München)

Für ihr jahrzehntelanges Engagement wurde Gerlinde Engelmann 1996 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet. 2002 wurde ihr Einsatz mit dem bayerischen Verdienstorden gewürdigt.

Dass ihre älteste Tochter mit einer geistigen Behinderung geboren wurde, war für Gerlinde Engelmann der wichtigste Antrieb, zu einer unermüdlichen Vorkämpferin für die Rechte ihrer Tochter sowie anderer Menschen mit einer geistigen Behinderung zu werden.

Gerlinde Engelmann setzte sich unermüdlich dafür ein, möglichst allen Menschen ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen, auch wenn es dazu "Mut zum Risiko" braucht. Mit dieser Haltung hat sie in ihrer aktiven Zeit, so erinnern sich Mitstreiter, immer alle beeindruckt und beeinflusst.

"Sie hat uns Eltern den Weg durch den Behördendschungel gezeigt, uns das Annehmen der Herausforderung erleichtert und so einen positiven Weg gewiesen, mit dem behinderten Kind selbstbewusster und auch kämpferischer zu gehen", sagt Bärbel Popp, ehemalige Vorstandsvorsitzende der Lebenshilfe München.

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