Süddeutsche Zeitung

München heute:Theater fordern Ausnahme von Corona-Regeln / WG der Generationen

Nachrichten und Lesenswertes aus der Stadt.

Von Julia Huber

In der Wohnungsbörse der TU München gibt es ein Angebot, das sich wie eine Abzocke anhört: "Warmmiete 0€, Kaltmiete 0€, Kaution 0€." Eine Wohnung ohne Miete, noch dazu in München, klingt wie ein mieser Witz. Ich habe mir das Angebot genauer angesehen und herausgefunden: Es ist gar kein Witz. Das Projekt "Wohnen für Hilfe" vermittelt Studierende (mit viel Energie und wenig Geld) an Senioren (mit viel Wohnraum und wenig Energie). Anstatt Miete zu zahlen, sollen die Studierenden im Garten oder im Haushalt mithelfen.

Die Studentin Lea Ginder macht bei dem Projekt mit und hat sich für eine außergewöhnliche Unterkunft entschieden: für ein Wohnungslosenheim in Feldmoching-Hasenbergl. Sie wohnt dort als einzige junge Frau mit neun älteren Männern zusammen, die früher mal obdachlos waren. Mit manchen freundete sie sich sofort an, zum Beispiel mit Richard oder dem Kerzenklaus. Andere musste sie erst fünf Monate lang hartnäckig grüßen, bevor sie ein Hallo zurückbekam.

Ich habe Lea Ginder vergangene Woche besucht und so einiges gelernt (SZ-Plus). Es kann vorkommen, dass ein Mann, der jahrelang auf der Straße gelebt hat, sein Zimmer später hingebungsvoll mit Gartenzwergen dekoriert. Nachmittags gucken manche Männer Kinderfernsehen in voller Lautstärke. Und wer mal als Gast in die Wohnungslosenunterkunft "Benedikt Labre" eingeladen ist, sollte am besten Kassler mitbringen - das ist nämlich das Lieblingsessen der Männer.

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