Ausgerechnet die Löwen, die "Könige des Tierreichs", könnten im Tierpark Hellabrunn die wohl weitreichendsten Folgen der Corona-Krise zu spüren bekommen. Nein, sie haben sich nicht mit dem Virus infiziert wie ein Tiger in New York Anfang April. Aber wenn es so weitergeht, dann werden wohl die Pläne für den Bau eines neuen Löwengeheges gekippt - und somit müssten die Tiere noch länger in einem Gehege bleiben, das den aktuellen Haltungsrichtlinien nicht mehr entspricht.
Der Neubau würde viel Geld kosten; Geld, das der Tierpark momentan zwar noch hat, aber wer weiß schon, wie lange noch? Durch die Corona-Krise sind die Ticketeinnahmen weggebrochen. Die Tiere aber müssen weiterhin rund um die Uhr gepflegt und die Tierpfleger bezahlt werden. Am Anfang, als auch der Tierpark coronabedingt schließen musste, verlor Hellabrunn 50 000 Euro am Tag. Jetzt, mit den strengen Auflagen in Kraft, seien es immer noch 35 000 Euro, sagt Tierparkchef Rasem Baban. Dem Tierpark drohe die Insolvenz.
Damit es nicht soweit kommt, wünscht sich Baban von der Politik, dass für Tierparks andere Auflagen als für Geschäfte eingeführt werden: "Meine Bitte an die Staatsregierung ist: Setzt uns nicht mit einem Kaufhaus gleich", sagt er. Vielleicht würde es Hellabrunn finanziell helfen - und vielleicht können dann die Bauvorhaben, die Anfang des Jahres noch als gesetzt galten, auch wirklich umgesetzt werden.
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