Dreieinhalb Wochen sind es noch bis zum Beginn des Oktoberfests 2022 - und wohl noch nie in der mehr als 200-jährigen Geschichte wurde so viel darüber diskutiert: Wiedereinzug der Normalität, Leben mit dem Virus? Oder unverantwortliche Massenzusammenrottung, getrieben von Vergnügungssucht und Geldgier?
In den vergangenen Wochen haben sich mehrere Experten im Sinne der ersten Meinung geäußert: Die Bevölkerung sei ausreichend geimpft, das Gesundheitssystem leistungsfähig, natürlich werde es zu Infektionen kommen, aber das sei in der Gesamtansicht unproblematisch (SZ Plus). In ein anderes Horn stößt jetzt Oliver Keppler, Virologe und Vorstand des Max-von-Pettenkofer-Instituts der LMU. Er sieht, auf einer Skala von 1 bis 10, die Wahrscheinlichkeit, sich im Bierzelt mit Corona zu infizieren "zwischen 9 und 10". Das werde zu hohen Inzidenzen in der Großregion München führen - und wenn unter den Infizierten dann auch noch viel medizinisches Personal sei, dann könnten Kliniken schnell an ihre Grenzen stoßen (SZ Plus).
Keppler fordert die Stadt München als Veranstalterin auf, für die kommenden Jahre Strategien zu erarbeiten, die Alternativen zuließen zu den beiden jetzigen Möglichkeiten "Wiesn wie immer" oder "komplett absagen". Dazu schlägt er Antikörper-Screenings vor, die den Menschen ihren Immunstatus verraten würden, sowie sensible Tests, um aktuell Infizierte von den Bierzelten fernzuhalten. Damit es bald wieder eine nicht nur friedliche - sondern auch gesunde Wiesn gibt.
DER TAG IN MÜNCHEN
Bayerns Bauminister geht gegen den Leerstand vor Christian Bernreiter könnte damit im eigenen Ressort anfangen - denn die leer stehenden Wohnungen in Hartmannshofen gehören dem Freistaat.
Knapp an der Feuer-Katastrophe vorbei Ein 72-Jähriger steht vor Gericht, weil er in einer Laimer Wohnanlage Feuer gelegt haben soll. Dort leben 451 Bewohner.
Der Wagenheber wird zur Waffe Ein 26-Jähriger prügelt auf der Ludwigstraße auf einen Bekannten ein, der ihn zuvor "abgezogen" haben soll. Die Beweisaufnahme gestaltet sich schwierig, weil Zeugen nicht erscheinen - oder im Gefängnis sitzen.
Die Siedler vom Bauma-Parkplatz Archäologen haben in Feldkirchen die Überreste von 4000 Jahre alten Häusern und Grabstätten gefunden. Das Besondere daran: Das Dorf aus der Bronzezeit wurde später nicht überbaut.
Kein S-Bahn-Verkehr auf der Stammstrecke am Wochenende Der Tunnel wird für Bauarbeiten gesperrt, die Linien werden umgeleitet oder enden vorzeitig. Die Abreise vom Robbie-Williams-Konzert am Samstag soll aber klappen.
Zug bremst 50 Zentimeter vor Verunglücktem Der Mann war nach einem Schwächeanfall auf die Gleise gestürzt. Nun sucht die Bundespolizei nach ihm.
Ein Wagen zum Einkaufen oder für den Badesee Die Augustinum-Wohnstätten bekommen einen Kleintransporter aus Spenden des SZ-Adventskalenders. Er erleichtert es Menschen mit geistiger Behinderung, die in ihrer eigenen Wohnung leben, den Alltag zu bewältigen.
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Therapie:Doktor auf vier Pfoten
Das Hündinnen-Trio Enni, Hope und Angel hilft im Kinderzentrum in Großhadern, dass sich Kinder mit Bewegungs- und Entwicklungsstörungen öffnen und selbstbewusster werden - Fellkraulen natürlich inbegriffen.

Schwabhausen:Sein Hanf ist der Hit
Kilian Kellerer aus Armetshofen baut auf einem seiner Felder Cannabis an. Dabei handelt es sich um legalen Nutzhanf. Doch Schaulustige posieren immer wieder vor der Plantage und posten die Bilder in sozialen Medien - und die Polizei war auch schon da.
UNSER KULTURTIPP

München-Dokuserie "Schickeria":Stadt der vergessenen Träume
München war nicht immer ein Dorf: Die vierteilige Dokuserie "Schickeria" weist über ihr leichtgewichtiges Thema hinaus.
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