Süddeutsche Zeitung

München heute:Besondere Wiesn-Momente / Stadt kann früheres Wohnheim kaufen

Nachrichten und Lesenswertes aus der Stadt.

Von Lisa Sonnabend

Der zweite Wiesn-Montag, Feierabend. Plötzlich verziehen sich die Regenwolken. Das Westend, sonst viel zu nah dran an der Wiesn, liegt nun genau richtig. Rechtzeitig sind wir da, um zu erleben, wie sich hinter der Bavaria die Sonne senkt, wie das Riesenrad glitzert. Vor dem Festzelt Tradition ist im Biergarten ein Platz frei. Am Tisch nebenan fragt ein Junge einen Verwandten, ob der sein Firmpate werden will. Am Tisch schräg gegenüber trinken drei junge Männer aus Ingolstadt, die eindeutig schon hier waren, als die Sonne noch nicht schien. Der Vierjährige guckt noch faszinierter als zuvor im Kinderkarussell. Die Betrunkenen grinsen und winken herüber. Dann tönt das Prosit aus einem der Zelte, die Männer erheben sich schwankend, die Bierbank wackelt, sie grölen laut, liegen sich in den Armen. "Warum sind die so lustig?", will der Vierjährige wissen, der beim letzten Oktoberfestbesuch noch im Kinderwagen lag. Zeit ist's geworden, dass die Wiesn-Show endlich einmal wieder zur Aufführung gekommen ist.

Nach zwei Jahren Pandemie-Pause war es ein ganz besonderes, aber auch ein etwas anderes Oktoberfest. Die einen strömten ins Zelt, als wäre alles wie immer. Die anderen, etwas zögerlicher, nur in den Biergarten oder zu den Fahrgeschäften. Und manche hielten sich lieber fern von der Theresienwiese.

Verpasst haben Sie auf dem Oktoberfest 2022 einiges: Heiteres, Kurioses und Derbes. Redakteurinnen und Redakteure der Süddeutschen Zeitung haben zum Abschluss ihren persönlichen Wiesn-Moment notiert. Andreas Schubert beispielsweise hat gelernt, warum das Timing gerade auf dieser Wiesn eine nicht zu unterschätzende Rolle spielt. Cosima Kopfinger ist in der Bräurosl dabei, als Josef Menzl und seine Kapelle ein ganzes Bierzelt berühren, und Christian Mayer bekommt zu spüren, dass ein Wiesnbesuch stets ein Balanceakt ist.

DAS OKTOBERFEST IN MÜNCHEN

Was Handy-Daten über die Wiesn-Gänger verraten Der Datenfluss während des Oktoberfests ist immens. Eine Nutzer-Analyse zeigt nun, dass Gäste aus Schleswig-Holstein am ausdauerndsten feiern - und dass man das "Italiener-Wochenende" eigentlich umbenennen müsste. (SZ Plus)

Unbekannter vergewaltigt Frau im Bierzelt Ein Mann folgt der Frau in die Toilette. Es ist die erste registrierte Vergewaltigung auf dem Oktoberfest in diesem Jahr.

Gestreckte Wiesnmass? Wirbel um Internet-Video Der kurze Ausschnitt zeigt einen Kellner, der aus einem vollen Spülbecken gelbliches Wasser in Bierkrüge abschöpft. Der Wirt hat dafür eine Erklärung.

Hallo Nachbar! Wie es ist, direkt neben der Wiesn zu wohnen Valentin Schlagheck wohnt seit 24 Jahren in einer Durchgangsstraße zum Oktoberfest. Trotzdem hat er die Ruhe weg. Denn wenn es zu laut wird, hat er eine ganz eigene Methode.

Elotrans: Alles verpulvert Das Durchfallmedikament Elotrans wird als Antikatermittel zweckentfremdet. Blöd nur, dass es zur Wiesnzeit in München fast überall ausverkauft ist.

DER TAG IN MÜNCHEN

Nichts wird schneller besser Weil die zweite Stammstrecke auf sich warten lässt, versprechen Bahn und Staatsregierung ein großes Modernisierungsprogramm. Doch eine Analyse zeigt: Die meisten Projekte sind schon lange geplant und wären ohnehin gekommen.

Stadt kann früheres Wohnheim an der Arcisstraße kaufen Es war ein besonderer Fall von Immobilienspekulation: 2021 musste die Einrichtung für psychisch kranke Menschen wegen zu hoher Mieten ausziehen, seitdem steht das Gebäude leer. Nun entscheidet der Stadtrat über ein Vorkaufsrecht - zu einem begrenzten Preis. (SZ Plus)

Neue Türme für den Ostbahnhof An der Rosenheimer Straße kann ein Hochhaus-Ensemble mit drei bis zu 65 Meter hohen Gebäuden entstehen. Die Stadtgestaltungskommission, die den ersten Fassaden-Entwurf noch abgelehnt hatte, stimmt dem Projekt nun zu.

Der Hyperloop soll Fahrt aufnehmen In Ottobrunn und Taufkirchen entsteht eine erste Teststrecke für die Hochgeschwindigkeits-Magnetschwebebahn, die von der TU München entwickelt wird. Auch wenn diese nur 24 Meter lang wird, sieht Ministerpräsident Söder darin eine große Chancen.

Gericht verhandelt Messer-Attacke auf Zehnjährigen Vor der ersten Strafkammer gesteht ein 58-Jähriger die Tat. Er ist seit Jahren psychisch krank. Sein Opfer leidet bis heute an den Folgen des Angriffs in einem Kaufhaus in der Innenstadt.

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