München heute:Ökostrom oder Sport: Konflikt um das Isarwasser / Therme Erding öffnet wieder

München heute: Dieser Kajak-Fahrer freut sich darauf, wenn er den Ländkanal nicht mehr "einfach nur runterfahren" kann.

Dieser Kajak-Fahrer freut sich darauf, wenn er den Ländkanal nicht mehr "einfach nur runterfahren" kann.

(Foto: Catherina Hess)

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Von Max Ferstl

Wer sich in den vergangenen Wochen mit Münchens Surfern und Kajak-Fahrern unterhalten hat, sprach vor allem mit enttäuschten Sportlern. Der Frust war nachvollziehbar. Ihre wichtige Trainingsstätte in Thalkirchen funktionierte nicht mehr, weil zurzeit zu wenig Wasser den Kanal hinabfließt. Statt einer aufregenden Wildwasserbahn ist da nur eine langweilige Strecke. Statt einer kräftigen Surfwelle nur schaumige Gischt.

Wer sich am Mittwochnachmittag bei denselben Sportlern umhörte, der hörte Freude, Euphorie. Der Grund für den Stimmungswandel war eine Ankündigung des Oberbürgermeisters Dieter Reiter (SPD), mit der nicht mehr jeder gerechnet hatte: Umgehend solle der Ländkanal wieder mit mehr Wasser versorgt werden, teilte Reiter mit. Die Surfzeiten sollen ausgeweitet werden, wovon auch die Wildwasserfahrer profitieren dürften.

Es könnte ein Einschnitt sein in dem komplizierten Konflikt, der seit Jahren an der Floßlände ausgetragen wird. Denn nicht nur die Sportler haben hier Interessen. Die Stadtwerke München würden das Wasser lieber durch das benachbarte Isarwerk 1 leiten, um dort Ökostrom zu produzieren. Die Floßbetriebe wiederum beanspruchen Wasser im Ländkanal, um ihre Flöße ans Ziel zu bringen - auch wenn coronabedingt in diesem Jahr keine Fahrten stattfinden werden. Unter anderem deshalb saßen die Sportler bis jetzt auf dem Trockenen: Die Stadtwerke wollten das nicht genutzte Wasser der Flößer vorerst nicht abgeben.

Man kann trefflich darüber streiten, wo das Wasser besser aufgehoben ist. Mehr Ökostrom zu produzieren ist natürlich ein genauso berechtigtes Anliegen wie jenes der Sportler auf vernünftige Trainingsbedingungen. Nur: Wenn München eine Sportstadt sein will, dann sollte sie sich um ihre Sportler kümmern. Genau das ist an diesem Mittwoch geschehen.

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