Süddeutsche Zeitung

München heute:Reaktionen auf abgelehnten Marx-Rücktritt / "Impf-Basar" in Bayern? / Neue Verbote zur EM

Nachrichten und Lesenswertes aus der Stadt.

Von Bernd Kastner

Jetzt ist diese seltsame Zwischenzeit für die Katholiken im Erzbistum München und Freising zu Ende. Kardinal Reinhard Marx hatte vergangenen Freitag publik gemacht, worum er den Papst gebeten hatte - dass er als Münchner Erzbischof zurücktreten darf. Er wolle Verantwortung für das Versagen der Kirche im Missbrauchsskandal übernehmen. Was war das für eine Überraschung! Und die nächste folgte vor wenigen Stunden: Franziskus wies den Kardinal an weiterzumachen. Sogar Marx selbst war überrascht, wie schnell Rom handeln kann.

Und was sagen die Menschen an der katholischen Basis zu diesem Hin und Her (SZ Plus)? Überrascht sind sie, klar. Sorgen machen sie sich schon lange um ihre Kirche, die es nicht schafft, den Missbrauchsskandal aufzuarbeiten und sich empathisch um die von Pfarrern und anderen Kirchenleuten gequälten Menschen zu kümmern; auch im Münchner Bistum gelingt das längst nicht immer. Nun aber spüren jene, die die Kirche in eine helle Zukunft geleiten wollen, Rückenwind - durch die selbstkritischen Worte des Kardinals und des Papstes.

Renate Spannig, die Sprecherin der Bewegung Maria 2.0, gehört zu denen, die anpacken wollen, jetzt erst recht: "Wir stehen bereit für die Reformen, die Marx ein Anliegen sind." Etwa ein Dutzend Initiativen und Organisationen im Erzbistum haben sich gerade zum "Netzwerk für eine zukunftsfähige katholische Kirche" zusammengetan. Als neulich Marx die Kirche am "toten Punkt" verortete und ihr Versagen als Institution kritisierte, habe sie sich gefreut, sagt Spannig. Weil der Kardinal so ehrlich war: "Endlich sagt's mal einer von den Entscheidungsträgern." Sie hat viele Punkte auf ihrer Liste, die die Kirche angehen müsste, die Gleichberechtigung der Frau und das Ende der Diskriminierung von Homosexuellen sind nur zwei davon. "Es braucht eine radikale Strukturreform."

DER TAG IN MÜNCHEN

Schnelles Internet für alle Münchner Bis zum Jahr 2030 sollen auch die Haushalte in den Außenbezirken an das Glasfaser-Netz angebunden sein. Für den Ausbau will die Deutsche Telekom in der Stadt 500 Millionen Euro investieren.

"Es kann nicht sein, dass Deutschland zum Impf-Basar wird" Ein italienisches Luxusresort lässt seine Mitarbeiter in München immunisieren. Stadtpolitik und Opposition im Landtag fordern Aufklärung, die Kassenärztliche Vereinigung untersucht den Vorfall.

Stadt München beschließt Verbote während der Fußball-EM-Spiele Betroffen ist der Bereich zwischen Odeonsplatz und Münchner Freiheit. Was dort dann gilt.

Polizei holt Aktivisten von besetzten Bäumen im Forst Kasten Am Mittwochabend hatte das Landratsamt den Bau von Baumhäusern verboten und eine Verlegung des Protests angeordnet. Am frühen Morgen rückten deshalb 50 Einsatzkräfte an und räumten das Lager.

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