Lola und Italo Ferrari haben sich das ganze Jahr schon darauf gefreut. Schon zwei Wochen vorher kaufen sie ihre staatlich subventionierten Lederhosen. Der kleinen Giorgia, die zum ersten Mal mitdarf, binden sie bunte Bänder ins Haar. Die Großmama zündet in der Pfarrkirche in Chianti eine Kerze an. Später wird im erweiterten Familienkreis gespeist, getrunken und gestritten - Brauch ist eben Brauch. Und dann geht's los, mit der Vespa, deren Reifen große Mozzarella-Laiber sind, nach München: zum Italienerwochende.
Vielleicht haben Sie es gemerkt: Das war komplett ausgedacht. Was gemeinhin als "Italienerwochenende" bezeichnet wird, hat nur eine Bedeutung für Menschen, die in München wohnen. Die Italiener kümmert es wenig. Die haben häufig noch nie etwas von diesem besonderen Wochenende gehört. Das hat meine Kollegin Elisa Britzelmeier wieder einmal festgestellt, als sie Italienerinnen und Italiener gesucht und - oh Wunder - auch gefunden hat.
Natürlich sind sie neugierig, manchmal auch überfordert. (Wer ist das nicht?) Darum weichen sie von der Wiesn oft in die Innenstadt aus, ins Hofbräuhaus zum Beispiel. Manche kaufen sich alberne Hüte, manche Dirndl für neun Euro, manche bestellen Weißbier im Masskrug, es ist schon eine Schau. Aber ob Italiener oder andere internationale Gäste: Dass sie gute Erinnerungen von hier mitnehmen, das freut einen dann doch immer.
Das Wetter: grau in grau. Teilweise Regenschauer. Temperaturen bis zwölf Grad.
DAS WOCHENENDE IN MÜNCHEN
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NEUES VON DER WIESN
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WÄHRENDDESSEN IN...
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