München heute:Divers in München / Fragen um Tote in der Au / CSU lässt SPD auflaufen

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Nicht mehr Mann oder Frau sein zu müssen: Das bedeutet für Ripley Flammer, zur Gesellschaft zu gehören. (Foto: Jan A. Staiger)

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Von Bernhard Hiergeist

Erinnern Sie sich noch dran, wie der Bundestag Ende 2018 ein drittes Geschlecht einführte? Und dass dieses Gesetz seit dem 1. Januar 2019 in Kraft ist? Es nun also vor dem Gesetz nicht mehr nur Männer und Frauen gibt, sondern auch "diverse" Menschen?

Achtung, Fangfrage. Wir können uns daran gar nicht erinnern, weil es gar nicht passiert ist. Der Bundestag hat kein Geschlecht "eingeführt", er hat nicht die Wirklichkeit verändert. Die war schon so: Dass Ärzte ein Kind nicht zweifelsfrei als weiblich oder männlich einordnen konnten, gab es früher auch. Nur gab es früher keine Möglichkeit, das schwarz auf weiß festzuhalten. Man kann natürlich fragen: Und jetzt? Ist doch nur ein Wort.

Meine Kollegin Christina Hertel hat unter anderem Ripley Flammer getroffen, einen Menschen, der da entschieden widerspricht. Flammer ist die erste Person, die in München den Geschlechtseintrag "divers" erhalten hat. Flammer sagt, der Auszug aus dem Personenstandsregister sei die Anerkennung, ebenso zur Gesellschaft zu gehören wie Männer und Frauen. Es mag sich manchmal noch ungewohnt anfühlen (schreibe ich sie oder er?). Aber wenn das schon unser größtes Problem ist, wer möchte diversen Menschen diese Anerkennung dann noch verweigern?

Das Wetter: am Samstag vereinzelt Nebel, dann Sonne. Temperaturen bis sechs Grad. Am Sonntag ähnlich.

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